Quelle: http://www2.mdr.de/sport/andere_sportarten/5005790.html

Sportpolitik

Skandal um LSB und Sportinternate
 
Sachsen-Anhalts Landessportbund (LSB) wird von einem handfesten Skandal er-schüttert. Das Sozialministerium bestätigte am Mittwoch, dass Fördergelder für Sport-internate missbraucht wurden. Vorteile soll der Handballverein SC Magdeburg gehabt haben. Der Name von Ex-Manager Bernd-Uwe Hildebrandt wird auch in dieser Affäre genannt.
 
Nicht existierende Schüler

Die jüngsten Vorwürfe rich-ten sich gegen die gemeinnüt-zige Gesell-schaft zur För-derung des Leistungssports (gGFL). Die LSB-Tochter ist für Mensen und Internate an den Sportschulen zuständig. Nach Aussage von Staatssekretärin Christiane Dienel hat die gGFL "in den letzten Jahren offenbar überhöhte Schülerzahlen gemeldet". So sei zum Beispiel der Verpflegungssatz für 1.400 Schüler abgerechnet worden. Die reale Schülerzahl lag laut Ministerium aber nur bei 1.000.

Unklar ist, wo die überschüssigen Gelder geblieben sind. Dienel sagte der "Magde-burger Volksstimme", man gehe derzeit davon aus, dass der SC Magdeburg von dem Fördergeld-Missbrauch profitiert hat. Mit dem Geld seien wahrscheinlich Personen bezahlt worden, die nicht in den Internaten und Mensen, sondern für den SC Magdeburg tätig gewesen seien. Außerdem sollen Mieten für Profi-Handballer gezahlt worden seien.

Hildebrandt war Chef

Die gGFL wurde bis März 2007 vom ehemaligen SCM-Manager Bernd-Uwe Hildebrandt geführt. Er soll für die eigentlich ehrenamtliche Tätigkeit monatlich 3.123 Euro bezogen haben. Einen entsprechenden Vertrag hatte laut Medienberichten LSB-Hauptgeschäftsführer Gerd Henke abgeschlossen. Aus diesem Grund ermittelt nach einer Strafanzeige von Sportministerin Kuppe auch die Staatsanwaltschaft gegen Henke wegen des Verdachts der Untreue und anderer Straftaten.

Fördergelder fließen doch
 
Derweil hat Sachsen-Anhalts Sozialminis-terium das Ultimatum an den LSB, die Bilanzen seiner Gesellschaften für 2006 bis Donnerstag vorzulegen, zurückgenommen. Nachdem gedroht wurde, die Zahlung der Fördergelder von etwa drei Millionen Euro auszusetzen, soll das Geld nun doch fließen. Bislang liegen dem Ministerium die Bilanzen von vier der fünf LSB-Gesellschaften vor. Alle fünf hätten eigentlich bis zum 30. September eingereicht werden müssen. Zur Finanzierung der Internate und Mensen wurde außerdem ein Treuhandfond eingerichtet. Damit soll gewährleistet werden, dass alle anstehenden Zahlungen geleistet sowie die jungen Sportler vernünftig untergebracht und verpflegt werden.

 

 

 

 
 
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