Brauchtum
Brauchtum






 

Rauhnacht:

Als Rauhnächte bezeichnet man die 12 Nächte zwischen dem Heiligen Abend (24. Dezember) und dem Fest der Erscheinung des Herrn (6. Januar). Der Name "Rauhnacht" kommt einerseits vom Räuchern und andererseits von "Rau", den wilden Dämonen, die in diesen Nächten ihr Unwesen treiben.

In manchen Gebieten wird die Thomasnacht (21. Dezember), die längste Nacht des Jahres, hinzugezählt.
Es gibt Unterschiede in der Anzahl der Rauhnächte (3-12).

Die vier wichtigsten Rauhnächte sind:
21./22. Dezember (Thomasnacht - Wintersonnwende - Längste Nacht des Jahres)
24./25. Dezember (Christnacht)
31. Dezember/1. Januar (Silvesternacht)
5./6. Januar (Epiphaniasnacht)

Zur Geschichte:

Historisch betrachtet sind die Rauhnächte ein heidnisches Ritual. Erst Karl der Große machte um 800 das Weihnachtsfest zum Kirchenfest. Seinen Ursprung hat dieses Fest in der germanischen Zeitrechnung. Die Germanen kannten das Mond- und das Sonnenjahr, wobei sie in Mondzyklen (ca. 29,5 Tage) rechneten. Da das Sonnenjahr aber 365 Tage hat, besteht eine Differenz von 11 Tagen und 12 Nächten. Die 12 Nächte sind die 12 Weihnächte oder auch Rauhnächte. Eine jede steht für einen Mondzyklus.

Rauhnacht = Ausräuchern
Um die Rauhnachtgefahr zu bannen, wurde das Wintersonnwendfeuer entfacht und Haus und Hof ausgeräuchert. Der Hl. Dreikönig-Brauch ist die christliche Umsetzung des Räucherrituals. Kerzenlicht verbreitet Wohlbehagen - ohne Ängste vor Gefahren. 

 

 Krampus:

Bedeutet dem Wort nach vertrocknet oder verdorrt. Er ist entgegen der landläufigen Meinung nicht die Figur, die strafen soll. Im Gegenteil, er ist der Helfer gegen sämtliches Böse. Er wurde geschaffen, um alle Wintergeister von den Gehöften, oder Häusern fern zu halten. Diesen Sinn zeigt er in seinem Aussehen. Die Maske muss menschliche Züge zeigen, keine "Aliens" oder "Totenschädel", denn dadurch zeigt er, dass er vom Menschen geschaffen wurde und zu ihm gehört. Die Rute sollte nicht Schmerz verbreiten, sondern Glück und Fruchtbarkeit für das kommende Jahr bringen. Er wird weiteres mit Glocken ausgestattet um eben diese gefährlichen Geister durch seinen Lärm vertreiben zu können.

  Perchten:

Der Perchtenbrauch ist hauptsächlich im Alpenraum verbreitet. Der Perchtenlauf findet zwischen Dezember und Januar, den sogenannten Rauhnächten statt. Somit lassen sich Krampus, Waldmandl und Perchten die während dieser Zeit aktiv sind vermutlich auf den gleichen heidnischen Brauch zurückführen. Der Name Perchten leitet sich vermutlich von der Sagengestalt der Perchta ab, die laut Sage mit der wilden Jagd während der Rauhnächte durch das Land zieht und sowohl die Natur aus ihren Winterschlaf erwecken soll, als auch unrecht Schaffende einer Bestrafung zuzuführen. Im 17. und 18. Jahrhundert versuchte die Kirche diesen heidnischen Brauch zu verbieten, was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Vermutlich aus dieser Zeit stammen die christlichen Elemente die bei manchen Perchten heute noch zu finden sind.

 

 

 Goaßlschnalzen:

Der Name erklärt sich aus der Bezeichnung für die Fuhrmannspeitsche, der Geißel, im bairischen Dialekt „Goaßl“. Schnalzen meint das laute und schnelle Krachen oder Knallen mit der Geißel.In früheren Jahrhunderten wurde von vielen Fuhrleuten bei der Einfahrt in Ortschaften oder anderen Gelegenheiten mit der Peitsche geknallt. Zur Unterscheidung von anderen Fuhrwerken setzten die Fuhrleute immer spezifischere Knallfolgen ein. Im Laufe der Zeit entstanden Erkennungsmelodien, einzelne Fuhrleute entwickelten beachtliche Geschicklichkeit und übten auch in ihrer Freizeit mit der Peitsche.

Das Goaßln- oder auch Aperschnalzen ist ein ursprünglich heidnischer Brauch, der vor allem im salzburgisch-bayerischen Rupertiwinkel, im angrenzenden Flachau, sowie in Nord- und Südtirol anzutreffen ist. Zweck war es früher, durch den Lärm der “Goaßln” (Peitschen) den Winter mit seiner Kälte zu vertreiben.Mit dem Aperschnalzen (aper, althochdeutsch apir = offen, vom Schnee unbedeckt) sollte die kalte Jahreszeit vertrieben werden und die guten Geister also der Frühling und die Sonne sollten geweckt werden, damit es im Jahresverlauf eine gute und reichhaltige Ernte auf den Feldern gibt.

 Das Wolfauslassen:

 Das Wolfauslassen stammt aus der Zeit, wo Hirten das Vieh auf den Bergweiden und Wiesen des Bayerischen Waldes vor Bären und Wölfen schützen mussten. Dazu hängte man den Kühen Glocken um den Hals, deren Geläut vertrieb das wilde Getier und man konnte verlorene Tiere wieder besser finden. Zusätzlich schlug der Hirte von Zeit zu Zeit mit seiner „Goaßl“ (eine Art Peitsche), die einen ohrenbetäubenden Lärm verursachte. Am Ende des „Hirtenjahres“ (von März bis Anfang November) trieb der Hirte das Vieh in die heimischen Ställe und forderte von den Bauern seinen Jahreslohn. Um Ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen und um sich über das gelungene Hirtenjahr zu freuen, schnallten sich die Hirten selbst die Glocken um und schlugen mit Ihren „Goaßln“.

 

Quelle: Wikipedia

 

 

 

 

 


 

 





hoch
zurück
zurück zu BilderHomebearbeitenE-Mailvor zu Basar