widerstandimabschiebeknast 2005.  
Widerstand im Abschiebeknast und Abschiebelager
resistance in the deportation prison and deportation camp



Was ist ... ?

Widerstand(video) gegen abschiebung

Illegalisierte Menschen die von Deportation bedroht sind, protestieren und demonstrieren, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen oder verweigern ihre Abschiebung.

Jedes Jahr kommen in Deutschland schätzungsweise 20 bis 30.000 Menschen in Abschiebegefängnisse.

Abschiebehaft  soll der "Sicherstellung der Abschiebung". dienen aber auch der  Einschüchterung zur Erzwingung der "freiwilligen" Ausreise und als "Strafe".

Abschiebelager oder
 sogenante "Ausreisezentren"
sind 
Lager, in die Flüchtlinge mit gültigem Aufenthaltsstatus eingewiesen werden, um sie zum schnelleren Verlassen der Bundesrepublik zu bewegen.

Hungerstreiks  und Selbstverletzungen sind oftmals der einzige Weg in die Freiheit.
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zu obigen Links der Enzyklopädie Wikipedia folgender Artikel :

"Kritik an der deutschsprachigen Wikipedia

Der folgende Artikel beschäftigt sich mit rassistischen und eurozentristisch geprägten Inhalten der deutschen Ausgabe der Online Enzyklopädie Wikipedia, dem Umgang mit Sexismus sowie mit der Tolerierung rechtsextremer UserInnen innerhalb des Projekts."

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            meanwhile at the borders...
7.Oct.05: moroccan troops have shot dead six sub saharan migrants when they opend fire on about 400 migrants that tried to enter the spanish encalve of Melilla on the mediteranian coast. (source: reuters)
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QuickLinks

  antiranews bei anderen



Selbstmorde in Schubhaft - eine Chronologie

Für Menschen in Schubhaft steht - wie bei allen Formen der zwangsmäßigen Anhaltung - die Gefährdung des eigenen Körpers an der Tagesordnung. Diese reicht von Hungerstreiks und Selbstverstümmelungen bis hin zu Selbstmord. In Österreich sind uns in den letzten Jahren mehrere Fälle von Selbstmorden in Schubhaft bekannt.

 

Es gibt keine (öffentlich zugängigen) Statistiken über Tote in Schubhaft. Das Bundesministerium für Inneres wird schon wissen, warum diese Zahlen möglichst geheim gehalten werden, soll doch Kritik an der Praxis der Zwangsinternierung in Form von Schubhaft möglichst vermieden werden. Einer parlamentarischen Anfragebeantwortung vom Mai 2005 (2748/AB XXII. GP) zufolge werden: "Medienmitteilungen und Presseverlautbarungen nach Suiziden (...) zur Verhinderung von Nachahmungen sowie im Hinblick auf die Privatsphäre äußerst restriktiv behandelt."

Offizielle Stellen gehen davon aus, dass es in Folge der Gesetzesverschärfung durch die :: Asyl- und Fremdenrechtsnovelle 2005 zu einer Zunahme von Selbstmorden bzw. Selbstmordversuchen im Bereich der Schubhaft kommen wird.

Wir haben im Folgenden uns bekannte Informationen zusammengetragen. Es ist davon auszugehen, dass es zu wesentlich mehr Selbstmorden bzw. Toten aufgrund ungeklärter Todesursache kam, als im folgenden unter Angabe der jeweilgen Quelle aufgelistet. Wobei angemerkt werden muss, dass nicht immer klar ist, wann es sich um Selbstmorde handelte, da die Todesursache oft verschleiert wird und Informationen von Obduktionen meist nicht veröffentlicht werden.

Wir ersuchen darum, uns weitere Informationen über derartige oder ähnlich gelagerte Fälle zukommen zu lassen - :: Kontaktformular.

Chronologisch

22. Februar 2005: Selbstmord im PAZ Hernalser Gürtel?

Am 22. Februar 2005 wurde der algerische Schubhäftling Ben Habra Saharaoui tot in einer Einzelzelle im Polizeigefangenenhaus Hernalser Gürtel aufgefunden. Offiziell starb er einen "Tod durch Erhängen". Es gibt Vorwürfe der Misshandlung, die offizielle Version eines Selbstmordes wird in Zweifel gezogen. (siehe Berichte vom :: 12. März 2005 und vom :: 08. März 2005)

23. Juli 2004: Toter in Schubhaft im PAZ Rossauer Lände

Zeitungsmeldungen zu Folge (Der Standard, 20. Oktober 2005) kam es am 23. Juli 2004 zu einem Selbstmord eines 35-jährigen Schubhäftlings im PAZ Rossauer Lände in Wien.

(Anm. in einem Bericht des :: Menschenrechtsbeirates (MBR) wird von einem (weiteren?) Fall am 23. August 2004 berichtet, es könnte aber auch sein, dass es sich dabei um einen Fehler in der Datumsangabe handelt.)

3. August 2002: Toter in Schubhaft in Bludenz

Medienberichten zufolge wird in den frühen Morgenstunden des 3. August 2002 ein Schubhäftling in einer Zelle entdeckt. Angaben der Polizei zufolge soll es sich nicht um Selbstmord gehandelt haben, zur Klärung der Todesursache wird die Leiche Anfang kommender Woche obduziert. (siehe :: Bericht auf auf no-racism.net)

23. September 2001: Selbstmord in den Anhalteräumen am Flughafen Wien/Schwechat

Im "Zwischenbericht des MRB zur Umsetzung der Empfehlungen zum 'Scherpunktthema medizinische Problemlagen'", Quartal III/2003. stellt der MRB in seiner Empfehlung (Stand Juni 2002, Nr. 85, S. 18) für erforderliche Maßnahmen zur Anhaltung in Schubhaft fest:

"Der tragische Selbstmord eines Schubhäftlings hat drastisch vor Augen geführt, dass bei einer Überlegung nicht von den erfoderlichen Betreuuungsmöglichkeiten ausgegangen werden kann. Darüber hinaus widerspricht die Überlegung dem diesbezüglichen Erlass, der eine Reduktion der Kapazitäten auf max. vier Haftplätze vorsieht (am Tag des Selbstmordes, 23.09.2001, waren insgesmat 9 Personen angehalten)."

1996 bis 1998
Nach einer parlamentarischen Anfragebeantwortung an den damaligen Innenminister Schlögl kam es von 1996 bis 1998 zu insgesamt 305 "Selbstbeschädigungen". Als Selbstmordversuche wurde davon 48 Fälle gewertet. Da die Bewertung der im Einzelfall "nicht immer einfach" ist, kann durchaus von einer höheren Zahl ausgegangen werden. Die von Selbstbeschädigung betroffenen kommen aus 20 Staaten, unter ihnen 13 Frauen und 14 Minderjährige.
In der Anfragebeantwortung wird von einem Selbstmord im Jahr 1996 berichtet.
Quelle:no-racism.net



Linz: Hunger-strike refugee dies

A young detained African asylum seeker who had been on hunger strike since 12 Sep 2005 died on Tuesday, 04 Oct 2005 in his cell.

 

The man, whose asylum application had been rejected, was in detention awaiting deportation. Detained since 12 Sep 2005, he started with his hungerstrike on 28th of September 2005 to fight for freedom. He died about two hours after a medical check at a hospital.

Christian Grufeneder, a police officer in the Upper Austrian city of Linz, said that he become "aggressive" while a blood sample was taken. "Because he was on hunger strike, he received medical attention every day," Grufeneder said. "A human rights group also visited him."

Whether the man could have been so weakened by the hunger strike that it died, the police speaker did not want to judge. "He could go without strange assistance into the hospital and did not have to be supported on Tuesday morning."

The police told further, that the man kicked a nurse with his feet. He was taken back to the police holding centre and locked into a so called "safety cell" (Sicherungszelle).

The police told, that in the "safety cell" the situation was checked every 30 minutes. At 12:50 pm an officer found him unconscious and called an emergency physician. The reactivation of the lifeless body was unsuccessful. The doctor determined the man was dead. A post mortem sould be carried out on Wednesday (05 Oct 2005), Grufeneder said. Even if the prisoner was beaten before its death, that the autopsy to show, Grufeneder is convinced.

An abusing is not to be excluded. In the current report of the anti-torture committee of the Council of Europe (ECRE) explicitly the police in the city of Linz is listed in connection with flogs for suspicious ones specified. Exactly the same as the report of a thrust prisoner, who indicated, few weeks before attendance of the commission at hands and feet bound into a small single cell to have been put, because he had absorbed a battery. Quotation of the committee report: "the report of the on-duty official pointed out that, after he had been brought in the hospital the man was brought into a single cell, because he threatened suicide to commit and was aggressive."

Austrian law allows authorities to hold non-austrian citizens, for example asylum-seekers whose applications have been rejected, for up to six months (in a period of two years) to ensure the execution of a deportation. A new law, which will come into force in January 2006, allows the autorithies to arrest people up to ten months and also to apply forced feedings for hungerstrikers.
source:no-racism.net/



Vigil for Manuel Bravo at Yarl's Wood

On Saturday, 17 September, two days after 35-year-old Manuel Bravo, an Angolan asylum seeker, was found hanged in a stairwell at Yarl's Wood removal centre in Bedford, campaigners held a vigil at the centre in his memory.

On  Thursday 15 September, Manuel Bravo who had been detained at the centre overnight with his 13-year-old son, Antonio, took his own life on the day he was due to be deported to Angola. (see IRR News story: Two asylum seekers took their own lives within 24 hours) At the vigil, campaigners read the Christina Rosetti poem, 'Remember me when I am gone away', the names of the other asylum seekers who had taken their own lives while in immigration detention and laid a wreath at the entrance to the centre as a tribute to Manuel. Supporters also called on Bedford Social Services to organise 13-year-old Antonio's return to a foster family in Leeds as soon as possible.
source:irr.org.uk



Kyeyos Go On Hunger Strike in Britain

Alfred Wasike
Kampala

IN an attempt to resist being deported from the UK, a group of Ugandan women have gone on hunger strike in a British hospital.

They claim that they face persecution if they return home.


However, Uganda has welcomed them home. Internal Affairs Minister Dr. Ruhakana Rugunda last week said, "If their appeals (for refugee status) have been heard and rejected, then the authorities there must have determined that they don't have a case. In that case there is no basis for them not to return home."

Rugunda, who has just returned from Sweden, where he attempted to persuade Ugandan dissidents in the Scandinavian countries to return home, added, "They should have no fear. They will be protected like other Ugandans and residents of this country," Rugunda said.

Detainees Sophie Odogo and Enid Ruhango have been protesting with other Ugandan women against plans for their removal from the UK as well as over conditions at Yarl's Wood Detention Centre, Bedfordshire, where they are held pending their deportation, the British Broadcasting Corporation reported on Friday.

The two were last Sunday taken to Bedford Hospital suffering the effects of hunger.

A hospital spokesman said they were given fluids to "build up their strength". He described their condition as "very weak" but said they would be discharged this week.

Some detainees at Yarl's Wood began to refuse food at the end of July.

The Home Office would not comment on individual cases, but said applications are considered on their own merit.

One of the protesters, Salima Sekindi, has been in the UK since 2000, but is due to be returned to Uganda on September 13 as her asylum application has been refused.

She claims she was raped and tortured in Uganda and fears further harm if she returns.

"We want people to know about the conditions we are facing in Yarl's Wood, the way we are detained," she said.

"We are not supposed to be in detention because we are just innocent people who didn't commit any crime," she said..

A Home Office spokeswoman said the allegations of inappropriate conditions at the detention facility would be investigated.

She said detention was an essential part of protecting immigration controls and is appropriate under some circumstances including if a person is deemed likely to abscond.

"All asylum applications are considered individually on their merits by skilled case workers," she said.

The UK government grants asylum to those with a well-founded fear of persecution under the terms of the 1951 Geneva Convention. .


According to the spokeswoman unsuccessful applicants have the right of appeal before an independent adjudicator.

"People are removed only if all appeals have been heard and dismissed. There is free legal advice available to everybody that claims asylum at all points of the process. This isn't a quick perfunctory process by any means", the Home Office spokeswoman said.
source:allafrica.com



Langenhagen: Abschiebung vorerst gestoppt

Nachdem am Dienstag mehrere hundert Schüler lautstark gegen die Abschiebung einer pakistanischen Familie protestiert hatten(siehe  http://www.de.indymedia.org/2005/09/128093.shtml), hat die zuständige Ausländerbehörde die bereits angekündigte Abschiebung zunächst ausgesetzt.
Wohl wegen des öffentlichen Drucks werden die Möglichkeiten der medizinischen Versorgung in Pakistan für die an Diabetes leidende zehnjährige Tochter der Familie erneut überprüft. Dies teilte der Fachbereichsleiter der Ausländerbehörde der Region Hannover auf Anfrage mit. Diese Überprüfung sei frühestens Anfang November abgeschlossen, so dass die Duldung der Familie bis dahin verlängert werde. Ziel der SchülerInnen bleibt es weiterhin, eine Abschiebung zu verhindern.
Quelle:de.indymedia.org



Ermittlungen gegen Richter eingestellt

von Antirassistische Initiative Berlin 

Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen rassistischen Richter ein

Am 28. 06. 2004 erschien in der Berliner Zeitung der Artikel "Gefängnis der
Gescheiterten", ein Bericht über den Berufsalltag eines Berliner Richters im
Abschiebegewahrsam. Dem Richter am Amtsgericht Schöneberg Dietrich Lexer
wird darin ein Forum gegeben, seine rassistische Attitüde der Öffentlichkeit
kundzutun. So strotzt der Artikel von rassistischen Zuschreibungen und
Menschenverachtung:
"Die Mongolen, hat er gehört, lügen aus Spaß, selbst wenn es ihnen weder
schadet noch nutzt. [...] Zentralafrikaner treten eher anmaßend auf. Bei
einem Araber kommt man nie zu einem Ergebnis, weil unendlich palavert wird.
Zigeunerinnen können auf Knopfdruck hyperventilieren." Über eine
Nigerianerin, die bei Abschiebungen Widerstand leistete, sagte er: "Ich
finde, man könnte dieser Frau im Linienflugzeug nur mal das Klebeband
zeigen", eine Anspielung auf eine bei Abschiebungen verbotene
Knebelungsmethode, durch die bereits Menschen zu Tode kamen.
Die Antirassistische Initiative Berlin stellte daraufhin Strafanzeige wegen
Volksverhetzung und Aufforderung zu Straftaten gegen den Richter. Die
Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen am 17.05.2005 ein, auch eine
Beschwerde gegen die Einstellung wurde am 26.07.2005 abgelehnt. Eine
eingeleitete Dienstaufsichtsbeschwerde hatte ebenfalls keine Konsequenzen.
Nach einer Stellungnahme des Richters sah die Dienstaufsicht keine
Notwendigkeit zum Handeln.
Anhand eines solchen Verhaltens wird deutlich, dass die Justiz kein
Interesse daran hat, gegen Rassismus in staatlichen Institutionen
vorzugehen. Es stellt sich außerdem die Frage, ob ein Verbot von Knebelung
bei Abschiebungen ernst gemeint ist, wenn ein Richter öffentlich dazu
aufrufen darf. Die Dokumentation "Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre
tödlichen Folgen" belegt für die Jahre 1993-2004 fünf Fälle von Menschen,
die während ihrer Abschiebung starben, 262 wurden durch Zwangsmaßnahmen oder
Misshandlungen während der Abschiebung verletzt, 48 Menschen begingen in
Abschiebehaft Suizid.  http://www.anti-rar.de/doku/titel.htm
In diesem Kontext stellt das Verhalten der Staatsanwaltschaft keine bloße
Tolerierung oder Ignoranz dar, vielmehr zeigt es, dass Tote bei
Abschiebungen und in Abschiebehaft einkalkuliert sind. Auch die rassistische
Einstellung der einzelnen Beamten und Beamtinnen trägt zum Funktionieren
dieses Abschiebesystems bei.

Die Presse hat nun das Wort.

Kontakt:
Antirassistische Initiative Berlin: Tel. 030 785 72 81

Für Nachfragen und Unmutsbekundungen:
Staatsanwaltschaft Berlin: Staatsanwältin Frau Eickelmann Tel: 030 9014-2799
Generalstaatsanwaltschaft Berlin: Staatsanwalt Herr Gaedtke Tel: 030
9015-2764
Amtsgericht Berlin: Präsident Herr Wosnitzka Tel: 030 9014 - 0
Amtsgericht Schöneberg: Tel: 030 90 159-0
Berliner Zeitung Tel: 030 2327-9

Berlin, den 07.09.05

e-Mail:: | Homepage:: http://www.anti-rar.de | Anschrift:: Antirassistische Initiative Clobestraße 19 10247 Berlin | Telefon: : 030 785 72 81
Quelle: de.indymedia.org


Ahmed Saado trotz Protesten abgeschoben

Trotz wochenlanger Proteste wurde Ahmed Saado heute morgen (24.08.05) von Düsseldorf aus abgeschoben. *** Familie und AnwältInnen wurden nicht informiert. *** Ahmed Saado ist kein Einzelfall, mit ihm wurden hundertzwanzig weitere Flüchtlinge abgeschoben. *** UnterstützerInnen haben für morgen nachmittag eine Demonstration in Göttingen angekündigt.

Ahmed Saado aus Ossenfeld wurde heute Nacht von Hannover nach Düsseldorf gebracht, von dort aus erfolgte seine Abschiebung mit einem Sammelflug. Zuvor hatte es wochenlange Proteste von UnterstützerInnen und Verwandten gegeben. Ahmed Saado ist Vater von sieben Kindern, von denen die meisten in Deutschland geboren sind. Er selbst floh Mitte der Achtziger Jahre vor dem Bürgerkrieg im Libanon. Die UnterstützerInnen von Ahmed Saado hatten wiederholt auf medizinische Gutachten verwiesen, die belegen dass der staatenlose Libanese aufgrund der traumatischen Erfahrungen vor seiner Flucht und durch die jetzt erfolgte Abschiebung und Trennung stark suizidgefährdet ist. Die ständige Angst vor der Abschiebung habe ferner bei ihm zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen geführt. Über den schlechten Gesundheitszustand von Ahmed Saado sei auch die Ausländerbehörde des Landkreises Göttingen ausführlich informiert. Sollte Ahmed Saado in der Türkei krankheitsbedingt zu Schaden kommen, sei die Ausländerbehörde und ihr Vorsitzender Herr Fraatz dafür allein verantwortlich, erklärte die Sprecherin der UnterstützerInnen.

Der AK Asyl kritisierte, dass Ahmed Saados Familie von der Abschiebung nicht informiert worden ist. Damit sei der Familie jegliche Möglichkeit genommen worden, sich von ihm zu verabschieden. Auch seien weder die AnwältInnen der Familie noch das Gericht kontaktiert worden. “Dass die übliche Praxis wenigstens das Gericht zu informieren von der Ausländerbehörde nicht eingehalten worden ist und damit die Ausländerbehörde einer gerichtlichen Entscheidung vorgegriffen hat, belegt wie selbstherrlich Herr Fraatz seine Behörde leitet”, so der AK Asyl . Bis heute Mittag verweigerten die Behörden die Herausgabe von Informationen über seinen Aufenthaltsort. Eine Sprecherin von AK Asyl sprach in diesem Zusammenhang von einer Nacht- und Nebelaktion, die eine offensichtlich Reaktion des Landkreises auf die vorangegangenen Proteste sei. “Das reibungslose Funktionieren der Abschiebemaschinerie solle um jeden Preis gewährleistet bleiben”, so die Sprecherin weiter.

Nach Informationen der UnterstützerInnen ist Ahmed Saado kein Einzelfall. Allein mit dem Flugzeug, in dem er sich befand, seien hundertzwanzig weitere Flüchtlinge außer Landes geschafft wurden. So sei diese Massenabschiebung nur eine von jährlich mehreren zehntausend Abschiebungen. Viele der Flüchtlinge würden gewaltsam in Staaten verbracht, in denen ihnen Verfolgung, Folter und Hinrichtung drohe. Weiter kritisierte der AK Asyl, dass Ahmed Saado von den deutschen Behörden in ein Land geschafft wurde, in dem er keinerlei Anknüpfungspunkte hat und dessen Sprache er nicht spricht. Die UnterstützerInnen bemängelten in einer Stellungnahme nicht nur die Abschiebung selber, sondern auch den ihrer Meinung nach “institutionalisiertem Rassismus” in Deutschland. So würden Flüchtlinge gezwungen in Lagern zu leben, mittels Residenzpflicht in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt und erhielten lediglich Wertgutscheine statt Bargeld. Auch Ahmed Saado sei davon zum Teil betroffen gewesen.

Die Proteste in Göttingen sind mit der heutigen Abschiebung nicht beendet. UnterstützerInnen kündigen für morgen um 16:30 Uhr eine Demonstration an, die vom Gänseliesel zum neuen Rathaus führen soll. Die Sprecherin des AK Asyl sagte dazu: “Wir werden auch in Zukunft Abschiebungen nicht einfach hinnehmen. Auch wenn die Behörden mittels Sammelabschiebungen versuchen unseren Widerstand zu erschweren, werden die Proteste in Zukunft eher stärker als schwächer werden. Solange Menschen nicht die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden, wo sie leben möchten, wird unser Kampf weitergehen.” Allerdings sollen nicht nur zukünftige Abschiebungen verhindert werden. Die Rückkehr Ahmed Saados wird von den UnterstützerInnen ebenfalls gefordert.
Quelle:Presseerklärung - Arbeitskreis Asyl Göttingen,



Flucht aus Abschiebeknast

Eine Flucht mehrerer Häftlinge aus dem Abschiebegewahrsam in Grünau wurde gestern von der Nachtwache vereitelt. Kurz nach Mitternacht hörte der Schichtführer Sägegeräusche und beobachtete, wie sich ein Zelleninsasse im dritten Stock am Fenster zu schaffen machte. Laut Polizei entdeckten die Beamten bei einer Zellendurchsuchung eine angesägte Gitterstrebe. In einem Schrank lag ferner ein aus mehreren Laken zusammengeknotetes Seil. Sägewerkzeug wurde jedoch nicht gefunden. Die fünf Zelleninsassen wurden auf andere Räume verteilt. Am vergangenen Freitag war einem 27-jährigen Abschiebehäftling während des Freigangs im Hof die Flucht gelungen. Er war - vermutlich mit Unterstützung anderer Hofgänger - über einen Holzbohlenzaun geklettert. Seither ist er nach Polizeiangaben verschwunden. DPA

Quelle:27.07.05-.taz.de



Termine
Am 22.Oktober will die NPD durch Berlin-Pankow marschieren.
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 Samstag, 29.10.2005
  
19.00 Uhr
Berlin-K9 (Kinzigstr. 9, Friedrichshain)
: Infoveranstaltung
zum Stand der G8-Prozesse in Genua mit Leuten von Supporto Legale/Genova. Da auch Verfahren gegen AktivistInnen aus anderen europäischen Ländern drohen, ist ein Rechtsanwalt angefragt, der was zum Europäischen Haftbefehl erzählt. Anschliessend Soli-Party für Supporto Legale.

  
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EU/Marokko: Abschiebung in den Tod

 In den letzten Tagen hat es viele Tote gegeben; viele Menschen werden jetzt in der Sahara ausgesetzt und werden verhungern und verdursten. Europaweit finden  Proteste statt, viele unter dem Motto 'Nicht in unserem Namen', der erste in Brüssel. Am 12.10. beteiligten sich in Frankfurt zwischen 100 und 200 Menschen an einer Demonstration zum spanischen Konsulat. Am 13.10. wurden in Osnabrück mehrere große Transparente aufgehängt, in Rabat (Marokko) gab es einen Sitzstreik, in Lindau eine Mahnwache. Am 14.10. demonstrierten 4-500 Personen in Hamburg (Fotos) und marokkanische Organisationen in Den Haag. In Spanien gab es Demonstrationen in Madrid, Pamplona und am 16.10. in Barcelona mit 2000 Personen. Die IOM behauptet derweil, die MigrantInnen wollten gern wieder nachhause. Die Polisario meldet weiterhin, immer wieder in der Wüste ausgesetzte Flüchtlinge zu retten. Am 15.10. demonstrierten 50 Menschen in München, am 17.10. gab es eine Kundgebung in Berlin (Video von KanalB) und am 18.10. in Athen.
Übersicht auf indymedia Germany hier

  Indyprint-Special "Der Sturm auf Europa"




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