Die nachfolgenden Seiten dieser Internetpräsenz sind ein Ergebnis aus gründlichen sachlichen Recherchen, stimuliert durch persönlich gemachte Erfahrungen im hochkonfliktbehafteten Trennungs- und Scheidungskontext.

 

Man sollte jemand die Wahrheit hinhalten,
wie einen Mantel in den man hinein schlüpfen kann
und nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen.

Wir arbeiten daran, dass dies gelingen möge.



Familie ist ein Ort,

den ein Kind zu oft mit bleibenden Schäden verlässt ......


 

Jugend-Suizid

Eines der gravierendsten
Wohlstands- und Gesundheitsprobleme der Gegenwart (WHO).
Es reicht von "Bogner" bis "Hartz IV"

 

Zur Motivationslage und Einleitung

Auf die zunehmend schlechte psychische Verfassung von Kindern und Jugendlichen hat die Politik mit der “Strategie der Bundesregierung zur Förderung der Kindergesundheit“ und dem „Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung für ein kindergerechtes Deutschland 2005 – 2010“ reagiert.

 
Hintergrund ist unter anderem die erschreckende Zunahme der emotionalen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen. So heißt es in der Strategie:

Prävention muss in Kindertagesstätten und Schulen ansetzen.“

Tatsächlich wird noch kaum echte Prävention gemacht, obwohl eine psychologisch-psychiatrische Fach-Community über viel Präventionswissen vorfügt. Der Trend geht leider weiter Richtung Behandlung. Probleme werden fast ausschließlich in Notstandsprogrammen zur „Patientenschulung“ abgebildet.

Aber, Schulen und Kindertagesstätten sind nur eine der vier großen Lebenswelten aufwachsender Kinder. Diese sind nach dem Rang ihrer Bedeutung:

  1. Familie
  2. Schule
  3. Medien
  4. Gleichaltrige

Wirksame und effektive Prävention muß da ansetzen, wo am meisten erreicht, und deshalb leider all zu oft auch am meisten kaputt gemacht werden kann. Das sind und bleiben die ersten den Kindern am nahestehendsten Personen. Das ist die

Familie.

Wir haben niemals zuvor über ein so vieles und gutes Fachwissen verfügt, wie im ersten Jahrzehnt des 21.-Jahrhundert. Die Fachwelt versteht bestens, wie Menschen durch emotionale Ereignisse psychisch geschädigt werden, wie man die Psyche eines Menschen irreparabel zerstört.

Also kommt es nun darauf an, das vorhandene Wissen so einzusetzen, dass bleibende psychische Schäden erst gar nicht entstehen. Dies kann natürlich nicht für tatsächliche Schicksalsschläge gelingen, beispielsweise ein Autounfall, oder ähnliches. Wohl aber für die sog. „gemachten Schicksale“, die Zielgruppe von „Charity Child“.
 
“Charity Child“ definiert sich als Intermediär, ein Motor zur Wissensvermittlung.

Emotionale Krisen können jeden treffen. Keiner kann sicher vorhersagen, wann jemand psychisch erkrankt. So könnten auch Mitarbeiter eines Unternehmens irgendwann nach sehr vielen Jahren oder Jahrzehnten eine große finanzielle Belastung werden, wegen langwierigen Behandlungen und Ausfallzeiten durch vermeidbare psychische Krisen.

Jetzt muß in eine gute, echte und nachhaltige Prävention investiert werden, damit die Zukunft unserer Kinder und damit unserer Gemeinschaft besser wird. Hierzu ist Vorraussetzung, dass Ursachen und Wirkungen gut vermittelt werden und mit angemessenem Problembewusstsein Gesundheits- und Sozialministerien sowie die Wirtschaft an einem Strang ziehen.

Projektbeschreibung Charity Child

Charity Child thematisiert die emotionale Gewalt innerhalb der „Häuslichen Gewalt“ sowie die emotionale Misshandlung an Kindern und Jugendlichen, insbesondere durch ihre eigenen Eltern und die im häufigen Extremfall daraus resultierenden Selbsttötungsversuche und Selbsttötungen (Suizid) sowie emotionale Erkrankungen von Jugendlichen.

Hierbei wird der Ansatz gemacht, dass Jugend-Suizide ihre wesentlichen Ursachen im primären Umfeld der Jugendlichen, wie beispielsweise dem eigenen Elternhaus haben.

Somit sind Jugend-Suizide nicht „einfach nur so da“, sondern Jugend-Suizide werden durch das „soziale Umfeld“ des Betroffenen in einem emotional schädigenden Langzeitprozess „gemacht“, so der Ansatz von Charity Child. Und somit sind Lösungen zur Verhinderung von Jugend-Suiziden ebenfalls im sozialen Umfeld der Jugendlichen zu plazieren. Dies erfordert interdisziplinäre Sachkompetenz und konstruktive nachhaltige Aktivität.

Charity Child füllt eine bestehende „Lücke“ aus, ist eine Lösung für emotional misshandelte Kinder, ein Projekt das Kindern hilft, indem es auf Eltern zugeht.

Die tatsächliche präventive Verhinderung von Jugendsuiziden sowie alle Formen von selbst schädigenden Verhaltensweisen sind eine der größten sozialpolitischen Herausforderungen für die Gegenwart und die Zukunft (WHO)!

Neben weiteren Indikatoren für eklatante (- oft unbewusste -) emotionale Misshandlungen von Kindern sowie von Erwachsenen sind hochstrittige Trennungen und Scheidungen mit dem größten Gesundheitsproblem der Gegenwart (WHO), nämlich Jugendliche mit suizidalen Neigungen, direkt oder indirekt verknüpft. Hierüber gibt es ausreichend detaillierte Studien. Aktuelles Beispiel: Nach Ergebnissen einer Studie des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Leipzig, lösten tragisches Ereignis, wie der Tod von Angehörigen oder schwere Erkrankungen geringere messbare Stressreaktionen bei Kindern aus, als eine Trennung der Eltern. Neben Selbsttötungen gibt es ein Vielfaches von Selbsttötungsversuchen sowie weitere Formen emotionaler Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen. Ca. 20 % aller Mädchen im Alter von 16 -17 Jahren haben ernsthafte suizidale Gedanken (Bsp.: Jugendgesundheits-Studie 2005, Rhein-Neckar-Kreis). Suizide von Jugendlichen gehören zu den großen „Wohlstands“-Problemen der Gegenwart einer „hoch entwickelten“ Gesellschaft.

Kinder emotional in Disharmonie geratener Eltern zeigen häufig klassische (psychosomatische) Auffälligkeiten, die sich in körperlichen sowie in emotionalen Symptomen bis hin zu diagnostizierbaren Erkrankungen (ICD-10 / DSM-IV) manifestieren. Hieraus resultierende innerfamiliäre Verhaltensweisen erfüllen neben dem strafrechtlichen Tatbestand der körperlichen „Häuslichen Gewalt“ auch die rechtlich (noch) nicht wirkungsvoll geahndete „Emotionale Misshandlung“ an Kindern. Als Schlagwort sei hier beispielsweise ein Phänomen genannt, welches international noch sehr kontrovers in Diskussion ist:
PAS (Parental Alienation Syndrome, Elternentfremdung)

Das ursächliche Lösungs-Potential liegt bei den Eltern selbst, die ihre Kinder unbewusst in große emotionale Probleme führen und damit schädigen, sich jedoch gleichzeitig an der Schwelle der intellektuellen Erreichbarkeit befinden und somit genügend Eigenmotivation zur weiteren Erziehungsbildung aufweisen.
Diese Eltern sind die primäre Zielgruppe von Charity Child.

Angelbachtal, April 2009


Weitere Hintergrundinformationen zur Projektbeschreibung

Sich für Kinder zu engagieren hat viele Gesichter. Populär sind diverse medienwirksame Initiativen zahlreicher Prominenter, die sich vorwiegend mit Kindern aus dem Ausland befassen und eine gewisse Alibifunktion haben. Dies wäre zunächst sehr lobenswert, wenn wir nicht innerhalb Deutschlands viele unsere Kinder buchstäblich auf der Straße stehen und sterben lassen würden. Charity Child thematisiert gemachte Schicksale sehr vieler Kinder in Deutschland mit der Spitze des Eisbergs vieler Tabuthemen, dem Jugendsuizid.

Während alte Menschen beispielsweise wegen körperlichen Erkrankungen „verzweifeln“ können und sich dann selbst töten, spielt dieser Zusammenhang bei Jugendlichen wohl kaum keine Rolle.

Ursachen für Suizide haben im Allgemeinen eine große Bandbreite. Sie reicht vom Fanatismus bis zur krankheitsbedingten Verzweiflungstat. Für die Mehrzahl der Jugend-Suizide reicht eine unheilbare Krankheit als ursächliche Erklärung bei Weitem nicht aus. Diese Suizide sind nicht einfach so da, sie werden durch unsere Gesellschaft gemacht! An einem Suizid sind sehr viele Menschen, sowie Institutionen mit ihrem Verhalten gegenüber den späteren Suizidenten beteiligt. Jugend-Suizide sind ein Wohlstandsproblem der westlichen Gesellschaften!

Jugend-Suizidversuche und -Suizide sind oft eine Folge von einer Vielzahl und auf Dauer wirkenden emotionalen Verletzungen. Das heißt, nicht die physische Gewalt, sondern eine präsente Stimmung, bzw. Gefühlslage ist die prägende Ursache. In den allermeisten Fällen, von dem Verhalten der einzelnen „Verursacher“ keine Bedeutung beimessend, unbewusst verübt. Aber über einen langen Zeitraum mit akkumulativen Ereignissen für einen Menschen mit psychosomatischer, somatischer oder auch tödlicher Folge. (siehe Grafik unten)

Diesem, im Sinne des Strafrechtes (gegenwärtig noch), legalen Verletzens und Tötens muß wirksam begegnet werden. Charity Child möchte hierzu eine Aufklärungs-Kampagne starten.

60 % aller Jugend-Suizide sind Scheidungswaisen aus sog. "Broken-Home-Situationen". "Broken Home" ist der Sammelbegriff für zerüttete, zerstörte oder beschädigte familiäre Strukturen. Diese Familien werden auch als Trennungs- und Scheidungsfamilien bezeichnet. Diese Erkenntnis ist eine wesentliche Motivationslage für die Gründung des Jugendhilfswerks Charity Child.

Schädigende Verhaltensweisen von Eltern werden oft als "gestört" bezeichnet. Was hierbei "Krank" und was "Böse"[1] ist, legt eine Gesellschaft selbst fest. Ein gesellschaftliches System ist nur so gut, wie es erfunden wurde, und kann jederzeit verändert werden. Es muß die Pflicht eines Jeden sein, sich permanent daran zu beteiligen unser Gesellschaftssystem zu verbessern, wenn Fehler erkannt werden. Dies stetig zu prüfen ist Aufgabe der gesamten Gesellschaft. Mit Mut, Moral und Zivilcourage hat sich jeder Bürger angemessen und seiner Leistungsfähigkeit entsprechend zu beteiligen.

Nicht die Gesetze sind an allem "schuld", sondern jeder Einzelne mit seinem täglichen Handeln. Jeder Mensch hat eine „Funktion“, bzw. eine Profession in einer Gemeinschaft / Volkswirtschaft zu erfüllen, er hat aber jederzeit auch darüber hinaus einen Handlungsspielraum in dem er ethisch-moralisch "Gutes" tun kann. Auch wenn er unter Druck steht und beispielsweise aus der Angst heraus in einen Konflikt zu geraden oder seinen Arbeitsplatz zu gefährden, wenn er einem Opfer nicht hilft. Wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg. Dies gilt im Guten, wie leider auch im Bösen.

Informationen zu den Suizidzahlen:

In Deutschland verüben jährlich ca. 9.000 bis 12.000 Menschen einen Suizid. (sog. "Hellfeld", amtlich registriert, Experten schätzen die tatsächliche Zahl doppelt so hoch). Das können jeden Tag bis zu 33 Menschenleben sein!

150.000 Menschen unternehmen einen ernsthaften Suizidversuch pro Jahr in Deutschland. Dies sind jeden Tag 411 Menschen.
Fasst man diese Menschen als Tote und Schwerstverletzte in ein eine Gruppe zusammen und summiert diese über einen Zeitraum von 10 Jahren,sind dies ca.

1,6 Millionen Tote und Schwerstverletzte in Deutschland.

(Zum Vergleich Irak-Krieg: ca. 650.000 Tote)

In einer Zeit des Friedens !

Kinder und Jugendliche[2] in Deutschland unter 20 Jahren Lebensalter vollziehen

pro Tag 3 Suizide, dazu kommen

40 ernsthafte Suizidversuche pro Tag.

Dahinter verbergen sich auch massenhaft ausgeübte ernsthafte psychische Verletzungen an Kindern durch Eltern, teils aufgrund von psychischen Problemen der Eltern, teils wegen fehlender Erziehungskompetenz. Intergenerationell werden meistens unbewusst Defizide von den Eltern auf deren Kinder erzieherisch übertragen und bilden ein erhöhtes Potential für spätere psychische Erkrankungen der Kinder[3], bzw. können Kinder erheblich entwicklungsverzögert sein. Schwere dauerhafte psychische Erkrankungen haben oft körperliche Erkrankungen zur Folge.

Beispielhafte Fakten zu psychischen Erkrankungen:

  • 20 % der Bevölkerung haben Psychosen, nur 0,3 % stellen sich ihren Problemen und werden behandelt
  • 1 % der Bevölkerung ist schizophren
  • 18 % der Kinder im Vorschulalter haben Verhaltensstörungen
  • Jedes 4. Kind (ca. 238.000 pro Jahr) in Deutschland wird abgetrieben, was Narben in der Psyche der Eltern, insbesondere der Mutter verursacht

Durch die Nichtbehandlung dieser im weitesten Sinne "Angsterkrankungen" werden immense Folgekosten für die soziale Gemeinschaft verursacht. Es fehlen echte Präventionsangebote, um die Zuwachsrate möglichst gering zu halten.

Wir wissen, daß der hier angesprochene Personenkreis nicht unter Vorsatz handelt, sondern daß diese Eltern Ihre Kinder lieben und sie dennoch unbewusst erzieherisch in ein großes Problem hinein führen und dass weitere Faktoren zum Gesamtergebnis Suizid beitragen. Eltern, Kinder und das Umfeld werden gleichermaßen belastet. Mit einem ganzheitlichen Ansatz wird es auf allen Seiten nur Gewinner geben. Es soll eine

WIN-WIN-Situation für Kinder, Eltern und für die Wirtschaft

generiert werden.

Projektziel des Jugendhilfswerks Charity Child (KG in Vorbereitung) ist eine möglichst starke Veringerung der psychischen Erkrankungen, der Jugend-Suizidversuche und der Jugend-Suizidrate.

Die langfristige Finanzierung von Charity Child soll über das Gesundheitswesen sowie durch die Deutsche Wirtschaft, wenn möglich auch über die Eltern erfolgen.

Aus diesem großen Ziel leiten sich eine ganze Palette von Aufgaben und Maßnahmen ab. Es wäre auch erforderlich Gesetze anzupassen und zu ändern.

Doch ohne die Mitwirkung und die

Vorbildfunktion in besonderer Verantwortung und der Öffentlichkeit stehender Menschen

ist dieses Ziel nicht realisierbar. Wir bitten dies als Appell für das Thema zu verstehen und sind davon überzeugt, daß es im ersten Schritt darauf ankommt, die Thematik in ihrer Tragweite konstruktiv präsent zu machen, weil nur ein Problem welches benannt wird, auch gelöst werden kann.

Ohne ein Bewusstsein in der Bevölkerung wird sich hierbei voraussichtlich kaum etwas ändern. Die oben genannten Zahlen sind verifiziert und in der Bevölkerung weitläufig unbekannt, weil dieses Thema tabuisiert ist. Dies kann sich nur durch die Publizierung und Enttabuisierung durch moderne Medien ändern!
Wir haben noch nie über so viel psychologisches / psychiatrisches Wissen verfügt, wie momentan. Die Gesetzgebung verhindert leider oft, dieses Wissen einsetzen zu können. Hemmnisse zu beseitigen, die es verhindern das vorhandene Wissen lösungsorientiert und gewinnbringend zu verwerten, ist erklärtes Ziel von Charity Child. Charity Child setzt auf Kooperation und Synergieeffekte. Vorhandene Ressourcen sollen gewinnbringend genutzt, Mängel der aktuellen Gesetzgebung beseitigt werden.
Wir können unseren Kindern nicht helfen, wenn wir sie so früh wie möglich nur in alle denkbaren Therapien stecken. Dies allein kann keine Lösung für das generelle Problem sein, sondern, man muss frühzeitig auch auf die Eltern zugehen - bei eindeutig fehlender Einsicht auch wohlwollend autoritär.

Erziehungsnotwendigkeit hört leider bei Menschen nicht mit der Volljährigkeit auf. Elternteile, die seit der Scheidungsreform einfach aus Ehen flüchten können, finden in unserem bestehenden Rechtssystem die Möglichkeit, Kinder oft auch gegen den Willen der Kinder, über einen langen Zeitraum bei sich alleine zu behalten und schädigen ihre Kinder oft unwissend in einem jahrelangen Prozess. Diese Eltern schaden damit ihren Kindern, sich selbst und somit der gesamten Gesellschaft.

Es werden zu viele „psychisch kranke Verhaltensweisen“ bei Eltern toleriert, weil die "Würde der Eltern" über dem Wohl der Kinder steht. Hier kommt es sehr auf einen ethischen Konsens an. Die aktuelle Rechtslage stellt leider nur pauschal das Elternrecht über das Kinderrecht.

Artikel 6, Absatz 4 Grundgesetz lautet: „Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft“.
Dieser Paragraph kann ein „Persilschein“ für Mütter sein, die ihre Kinder unwissend in ihre eigenen ernsthaften psychischen Probleme hinein ziehen. Wie gründlich darf geprüft werden, wo die Probleme einer Mutter liegen ?

Viel wichtiger wäre es, wirkungsvoll die gesamte Familie unter den besonderen Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft zu stellen. Insbesondere dann, wenn sich Erkrankungen mit ausgeprägter psychischer Komponente, wie Neurodermitis oder das weite Feld der Depressionserkrankungen, welche von den Betroffenen meist mangels fehlender Einsicht, in der Tragweite als Erkrankung mit signifikanter schädigender Wechselwirkung auf das familiäre System nicht wahrgenommen werden. Darum werden diese Krankheiten zu wenig behandelt. Neurodermitis wird durch negative Emotionen stimuliert und kann in diesen Fällen wie eine „Beziehungserkrankung“ wirken, die sich dann äußerlich als Hauterkrankung (Die aufgekratzte Seele[4]) manifestiert.

Die Heimtücke in diesen Fällen besteht darin, daß man sich scheinbar über Jahrzehnte in einem "Beziehungsparadies" wiegt, tatsächlich aber unbewusst in eine ernsthafte psychisch-körperliche Erkrankung steuert. Erkrankungen aus dem depressiven Formenkreis haben insbesondere bei Frauen vielfältige Erscheinungsformen, die sogar bis zu suizidalen Krise führen können (Hormonproblematik).

Die Flucht aus einer Beziehung scheint für viele Betroffene der Königsweg ihrer Heilung zu sein. Tatsächlich wird das Problem durch die Flucht nur weiter geschoben und auf die Kinder übertragen. Die aktuelle Verfahrensweise bei Trennungen / Scheidungen und die lückenhafte Gesetzgebung fördern gerade zu, dass sich Betroffene nicht helfen lassen "müssen".

In Deutschland wachsen gegenwärtig 30 % aller Kinder nur bei der Mutter auf, obwohl die Väter noch existieren und gern führsorgliche Väter wären. Dies ist eine generierete Vaterlosigkeit, und gleicht den Kriegsepochen, wo auch Väter nicht für seine Kinder präsent sein konnte. Hat sich wirklich was verbessert?

Artikel 1, Absatz 1 lautet:„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“. Dieser Artikel verhindert offensichtlich, dass man auf eine Mutter zugehen kann, wenn sie das nicht will und sie ihre Kinder in große psychische Probleme unwissend hinein zieht. Erst wenn die Mutter ganz klar eigengefährdet oder fremdgefährdet ist, kann die Mutter und damit die Familie behandelt werden.

Dies sollte sich ändern, indem von kompetenten Stellen ein kompetentes „STOP“ für die Kinder schädigenden Verhaltensweisen ausgesprochen wird.

[1]  www.vachss.de/mission/dispatches/sick_evil.htm

[2]  http://www.rhein-neckar- kreis.de/servlet/PB/show/1599900/Jugendgesundheitsstudie2005.pdf

[3]  Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit, Dr. Michael Winterhoff, Januar 2008, ISBN-10: 3579069802

[4] „Die aufgekratzte Seele / Neurodermitis“ Wissen, behandeln, mit der Krankheit leben Katharina Jung,Mathias Jung,Krenz Verlag,1991,ISBN 3 268 001114

 

Suizid eine Sache der Gene?

Charity Child macht den Ansatz, dass die Mehrzahl der Suizide ein Phänomen sind, welches die Gesellschaft aus sich selbst heraus induziert. Dieser Ansatz führt zu völlig anderen Lösungen, wie die ausschließliche Annahme weiter Kreise, dass Suizide die Ursache ausschließlich in „Stoffwechselstörungen“ im Gehirn haben. Wir Menschen haben ein in der Natur einzigartiges System geschaffen, welches sich teilweise selbst wieder auslöscht!

Falls es für Suizide tatsächlich eine rein „genetische“ Ursache geben sollte, was hier im Allgemeinen bezweifelt wird, spielt die Unterscheidung hier keine Rolle, weil ein Auffangsystem mit diesen Menschen genau so wohlwollend verfahren kann. Suizide haben ihre Ursache demnach nicht in psychischen Erkrankungen, sondern werden durch Erziehung und weitere spätere Einflüsse auf den Suizidenten erzeugt. Nicht das Opfer muß gestärkt, sondern die „Täter“ müssen dazu gebracht werden, vom Opfer abzulassen. Das ist Hochkultur.

Es ist beispielsweise paradox, nur die Kinder über viele Jahre zu therapieren, während Eltern ihre Erziehungs-Fehler weiter begehen. Oder im Fall von Mobbing, das Mobbing-Opfer zu stärken, während die Täter ungehemmt weiter das Opfer zerstören. Hier kommt es auf eine völlig neue allgemeine Ächtung und Ausgrenzung der Täter an. Hierzu muß, wenn erforderlich, auch wohlwollend autoritär verfahren werden dürfen.

Die Erziehungsnotwendigkeit hört für Charity Child nicht mit dem Eintritt der Volljährigkeit auf. Kinder können teilweise reflektierter sein, als Erwachsene. Wenn eindeutig schädigende Verhaltensweisen erkennbar sind, ist es die Pflicht des Einzelnen sowie der Gemeinschaft diese zu ahnden und zum Stillstand zu bringen, mit der Konsequenz eine gesunden bereinigende Weiterentwicklung unserer Kultur.

 


Filme zum Thema Scheidungswaisen - gemachte Schicksale! (?)

Dokumentar-Film "Entsorgte Väter" / SWR / 2007 / Anne Schanz
(Wie Mütter ihre Kinder schädigen, indem sie bewußt, bzw. unbewußt die Väter ihrer Kinder ausgrenzen, in einer emotionalen Verfassung zwischen Vorsatz und psychischer Krankheit)

Entsorgte Väter (1/3)  

Entsorgte Väter (2/3)

Entsorgte Väter (3/3)

 Weitere Filme:

Filmreportage 3sat, Sendung Recht Brisant "Umgangsboykotteure": 

Filmreportage Pro7 / Sendung SAM 2007 "Eltern ohne Kinder":

PAS, Teil 1  

PAS, Teil 2                                                                                                         Ein jetzt erwachsenes Scheidungskind Edgar P. kommt in diesem Film zu Wort, Herr P. (43). Zu seinen persönlichen Hintergründen und seinen gesundheitlichen Folgen der Ehetrennung seiner Eltern hat er eine Homepage in das WEB gestellt.                               www.tedoka.de/cms_schutzraum/index.php

 

Charity Child möchte Kinder und Jugendliche für Hochtechnologie[5] und Sport motivieren und begeistern

Der Mensch sucht und braucht Vorbilder.

Vorbilder für Kinder und Jugendliche können nur Menschen sein, die sich in einer „erfassbaren Reichweite“ zu den Heranwachsenden befinden. Diese „Reichweite“ bezieht sich am wenigsten auf die geometrische Reichweite. Viel wichtiger ist der emotionale Zugang.

Emotionale Vorbilder suchen sich Kinder und Jugendliche oft wegen der fehlenden Präsenz im Nahen Umfeld, in öffentlichen prominenten Personen. Dies alleine wäre kein Problem, wenn nicht viele dieser Vorbilder leider ihre Leistung nur erbringen können, weil diese getunt („aufgepäppelt“) sind. Dieses „tuning“ reicht von reinen Lügenfassaden bis zu Drogen und hartem Doping.

Erwachsene und Heranwachsende werden gleichermaßen geblendet.

Auch wenn der Mensch Illusionen zum überleben braucht, ist es die gesellschaftliche Gemeinschaft, die Grenzen und Toleranzschwelle der Illusionen festlegt. Siehe beispielsweise aktuelle (sehr öffentliche) Doping-Diskussion um die Tour de France.

Kinder und Jugendliche in das Leben zu begleiten heißt Lenken und Führen. Lenken und Führen setzt Führungskompetenz voraus. Obwohl die Anforderungen an einen Menschen in unserer Hochkultur immer größer werden, gibt es keine verpflichtende Erziehungslehre für angehende Eltern. Eltern verfügen zunehmend selbst nicht über die erforderlichen Life-Skills (Beruf, Partnerschaft, Familie, Werte, Zukunft)[6]. Wie sollen Eltern so ihren Kindern ein Überlebenspaket mit auf den Weg geben ? Die Gesellschaftlichen Anforderungen zu erfüllen wird zunehmend zu einem Privileg derer, die den Weg kennen. So als kenne man eine geheime Quelle.

Ein Mensch wird durch das geprägt, was ihn umgibt und mit der dessen Intensität und Einwirkungszeit (Kontaktzeit). Von Menschen und Situationen. Diese Faktoren sind variabel und von Menschen frei bestimmbar.

Wegen der immer größer werdenden „freien Angebote“ für Heranwachsende, wird es immer wichtiger, welche Angebote wir unseren Kindern aktiv machen. Hier herrscht allgemeine Lethargie und Ratlosigkeit.

Die Gesellschaft hat das Geld und tut zu wenig.

Unserer Jugend fehlen die Aufgaben. In so genannten Drittländern, wo Menschen um das Überleben kämpfen müssen, ergeben sich die Aufgaben für die Menschen aus der täglichen Lebenssituation.

In Deutschland ist es erforderlich unsere Heranwachsenden mit Aufgaben und Zielen einen Inhalt zu geben. Dies ist eine anspruchsvolle Führungsaufgabe, die leider keiner übernehmen will. Wir vergeuden so wertvolle Schaffenskraft junger und leistungsfähiger Menschen und machen uns gleichzeitig neue Probleme.

Es festigt sich eine Politik des „Abschiebens“ von Menschen aller Altersklassen. Zunächst in Kinderkrippen und Kindergarten, dann, wenn bezahlbar in bessere private Bildungseinrichtungen sowie Internate und im Alter das Abschieben in das Altenheim.

Der Mensch ist und bleibt das wichtigste Vorbild für einen Menschen. Menschen müssen für Menschen da sein.

Wir müssen uns fragen, wo hinein unsere gesamte gesellschaftliche Schaffenskraft fließen soll.

Soll das Verhältnis der materiellen zur immateriellen Wertschöpfung so bleiben, wie es ist ?

Wie kann eine Verbesserung eingeleitet werden ?

 

Charity Child
möchte einen Beitrag leisten, indem Heranwachsende für
Hochtechnologie und Sport begeistert werden sollen. Dies kann am besten durch eine schon frühe Begleitung der Heranwachsende gelingen.

Hochtechnologie ist nicht nur Material. Hochtechnologie ist:

- überleben
- Lebensvereinfachung
- länger leben
- gesünder leben
- vielseitiger leben
- Spaß haben
- Natur verstehen
- Arbeitserleichterung
- eine Lebensaufgabe
- .....

Sport ist nicht nur schwitzen. Sport ist:

 - Kämpfen
- Verlieren
- Lernen der sozialen Gemeinschaft
- Hinfallen und wieder aufstehen
- Gruppenarbeit / Teamwork
- Freizeitinhalt
- Wohlgefühl
- Sich messen und an sich wachsen
- .....



[5] Das VDI Technologiezentrum begeistert mit dem High-Tech-ProgrammFaszinationLicht“ Kinder und Jugendliche für Hochtechnologiethemen der Zukunft

www.faszinationlicht.de/scripts/php/index.php

www.optischetechnologien.de/

www.kompetenznetze.de/netzwerke/opti-photonics-bw

www.bayern-photonics.de/ 

 

 

[6] Komponenten einer guten Persönlichkeitsentwicklung.
    nach Oerter & Dreher

Mal ehrlich, wann waren diese bei Ihnen abgeschlossen ?
Oder arbeiten Sie vielleicht immer noch daran ? ;-)

 

 

 

 

 

Wie kann eine Volkswirtschaft dies verkraften ?:

 

 

 


Vorteil moderner Kommunikationsmedien

Das Internet ist ein Abbild dessen, was in den Köpfen der Menschen vorgeht. Das Internet bietet erstmalig eine Möglichkeit Einblicke in das (tiefe) Seelenleben von Menschen zu bekommen, die uns früher verborgen blieben, mit sowohl positiver, wie auch leider auch negativer Verstärkung.


 

Wie sich Kriegstraumata von Generation zu Generation fortpflanzen 

Über Kriegsenkel, Kriegskinder und Erziehungsverantwortung

Warum ist der 2. Welt-Krieg (Nationalsozialismus) hier erwähnt?

Weil Kriegsängste die Seelen der Menschen unauslöschbar beschreiben und sich auf die Kriegsenkel übertragen, die dann psychisch krank werden können, wenn die Ängste nicht bewusst gemacht und aufgearbeitet werden. Frieden ist nicht, wenn kein Schuss mehr fällt, sondern wenn die Gehirne von den Kriegs-Traumata befreit sind.
600.000 Soldatenkinder, die im Krieg oder kurz danach von Männern gezeugt wurden, die dann aus den verschiedensten Gründen einfach weg waren, suchen über den Suchdienst der katholischen Kirche immer noch ihre Väter, weil sie stark darunter leiden, dass sie ihre Väter nicht kennen. Sie wollen ihre versteckte Rolle des Lebens finden, das geht nicht ohne den Vater zu kennen.

Eines der größten legalen Vergehen der Gegenwart an den Seelen der Kinder ist deshalb, wenn Kinder ihre Eltern ohne Gründe auf Dauer nicht mehr sehen dürfen.

 


 

Radebold, Hartmut

„Kriegskinder“ im Alter: Bei Diagnose historisch denken

Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 27 vom 02.07.2004,
Seite A-1960 / B-1637 / C-1571 THEMEN DER ZEIT

Die psychosozialen Folgen einer Kindheit im Zweiten Weltkrieg wurden lange Zeit nicht wahrgenommen oder tabuisiert. Ein Plädoyer, umzudenken.

Die Novelle von Günter Grass „Im Krebsgang“ (2002) und das Buch von Jörg Friedrich „Der Brand“ (2002) machten auf zwei Folgen des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkrieges aufmerksam, nämlich Flucht/
Vertreibung und Bombenkrieg. Seit 2002 hat sich die Diskussion darüber in kaum vorstellbarem Maße intensiviert. Sie spiegelt sich in den Medien durch Fernsehberichte und -serien, Rundfunkbeiträge, durch Bücher- und Zeitschriftenbeiträge, ebenso in Zeitzeugenberichten wider.
Viele (auto-)biografische Publikationen befassen sich mit
familiären Ereignissen. Die Zeitzeugen informieren (teilweise erneut, teilweise erstmalig) über ihre damaligen schrecklichen Erlebnisse und über ihre Prägungen durch Krieg und Nachkriegszeit. Der Eindruck wird vermittelt, als ob das Dritte Reich und der Zweite Weltkrieg als Ereignisse des vorigen Jahrhunderts keine Bedeutung mehr für heutiges individuelles oder gesellschaftliches Befinden hätten, weil die Beteiligten oder von dieser Zeit Betroffenen längst verstorben seien. Dieser Eindruck ist nicht richtig.
75 Prozent der heute über 60-Jährigen erlebten die damalige Zeit als Kinder/Jugendliche und damit als passiv Betroffene. Eine weitere Teilgruppe erlebte das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg als jüngere Erwachsene.
Der Zweite Weltkrieg hinterließ 1,8 Millionen Witwen und 2,5 Millionen Halbwaisen in Deutschland (4) – nach US-amerikanischer Schätzung in Europa circa 20 Millionen Halbwaisen (11). Vermutlich wurden 14 Millionen Menschen vertrieben. Auf der Flucht starben circa 0,5 Millionen und weitere 0,5 Millionen aufgrund von Bombenangriffen (weitgehend Frauen, Kinder und Ältere [2]). Als Beschädigungen, teilweise traumatisierender Art, kommen infrage: langfristige oder dauerhafte väterliche Abwesenheit, ständige Bombenangriffe/Ausbombung, Flucht/ Vertreibung mit Heimatverlust, Aufwachsen in einer teils feindselig eingestellten Umwelt mit starken sozialen und materiellen Einschränkungen.
Teils Erinnerung an abenteuerliche Zeit
Circa 20 bis 25 Prozent der damaligen Kinder/Jugendlichen (geboren zwischen 1929 und 1945) wuchsen Schätzungen zufolge unter dauerhaft beschädigten familiären, sozialen und materiellen Bedingungen auf, weitere 25 bis 30 Prozent unter lange anhaltenden vergleichbaren Bedingungen. Dagegen erlebten offenbar 40 bis 45 Prozent der damaligen Kinder und Jugendlichen keinerlei Einschränkungen – entsprechend erinnern sie sich an eine abenteuerliche Zeit mit vielen Freiräumen (8).
Keinesfalls dürfen die Erfahrungen im Krieg mit Traumatisierungen gleichgesetzt werden. Auch damals standen – wenn auch in deutlich geringerem Umfang als gewünscht – protektive Einflüsse, wie zum Beispiel eine stabile Mutter-Kind-Beziehung, eine
Großfamilien-Situation und andere Männer (ältere Brüder, Großvater und neue Partner) zur Verfügung. Im späteren Erwachsenenleben stifteten oftmals stabile Partnerschaften Sicherheit.
Die wenigen Forschungsergebnisse belegen jedoch als Folgen:
- Ausbombung und Vertreibung zeigen bis heute massive Auswirkungen auf die Lebenszufriedenheit und die psychosoziale Gesundheitsfunktionsfähigkeit bei Depressivität und sozialem Rückzug (2).
- Symptome einer partiellen posttraumatischen Belastungsstörung finden sich häufiger, einer vollständigen dagegen selten (10). Speziell bei Ausbombungen zeigen sich häufig fortbestehende Panikattacken und Angstzustände (2).
- Die langfristige (Kriegsteilnahme/ Gefangenschaft) und dauerhafte (gefallen, vermisst, Verwundungen und/oder Krankheiten erlegen) Abwesenheit des Vaters führte aufgrund einer symbiotischen Mutter-Kind-Beziehung bei fehlenden Möglichkeiten einer Triangulierung, insbesondere bei den Söhnen zu eingeschränkter bis verunsicherter psychosozialer und psychosexueller Identität sowie auch zu Beziehungs- und Bindungsstörungen (6). Während des Alterns fällt eine zunehmende psychische Ermüdung auf (2).
- Interpretiert man diese Belastungen als chronischen und überfordernden Stress, so scheinen diese biografischen Erfahrungen hohe Risikofaktoren für körperliche, zum Beispiel koronare Erkrankungen, darzustellen (4).


- Intergenerationell wurden eine gefühlsmäßige Unerreichbarkeit der Eltern, eine Aufforderung zur Identifizierung mit den erlebten Schrecken der Eltern (sich widerspiegelnd in Träumen, Fantasien und Verhaltensweisen) sowie eine Überforderung der nächsten Generation durch die Hoffnung, dass diese ihre traumatisierten Eltern psychisch auffangen und stabilisieren sowie ihre schrecklichen Erinnerungen aufbewahren sollten, weitergegeben (7).


Vernachlässigung der Körperfürsorge
Die Erfahrungen von damals – unterstützt durch ein entsprechendes Ideal- und Selbstbild – führten zu zahlreichen, auffallenden und erst im Rückblick verstehbaren ich-syntonen, das heißt scheinbar selbstverständlichen, Verhaltensweisen. Dazu zählt die Vernachlässigung
der Fürsorge für den eigenen Körper: Vorsorgeuntersuchungen werden nicht konsequent wahrgenommen, Krankheiten nicht dauerhaft behandelt, Nachsorge/Rehabilitation vernachlässigt, auf eigene Belastungen wird wenig Rücksicht genommen bei ausgeprägtem altruistischem Verhalten. Diese ich-syntonen Verhaltensweisen halfen besonders den Jungen, Kriegs- und Nachkriegszeit zu überleben. Sie erweisen sich jetzt jedoch für die Männer als zunehmend gefährlich.

Viele Kinder und Jugendliche von damals wuchsen mit dem Eindruck auf, dass alle ähnliche Erfahrungen gemacht hätten. Bei dem so vermittelten Empfinden einer „normalen“ Lebenssituation handelte es sich allerdings um eine pathologische Normalität. Die Eltern und Verwandten damals waren indes mit dem eigenen Leid und ihren schrecklichen Erfahrungen beschäftigt. Auch hofften sie, dass die Kinder schnell vergessen würden. Man war offensichtlich froh, dass die Kinder „funktionierten“ und sich normal entwickelten. Gesprochen wurde in den Familien wenig und über Gefühle wie Angst, Panik, Verzweiflung, Trauer oder Verlassensein noch weniger. So kam es zur Abspaltung und Verdrängung der mit den Erfahrungen zusammenhängenden Gefühle. Letztlich blieben nur die abenteuerlichen Geschichten übrig (6).

Während der Schulzeit und dem jüngeren Erwachsenenalter wurde und war die Frage der deutschen Schuld identitätsbildend und sogar identitätsstiftend. Das eigene – selbst geleugnete, bagatellisierte oder abgespaltene – Leid durfte anscheinend angesichts der deutschen Taten keine Rolle spielen. Später, als Erwachsene, sprachen sie auch nicht über erlebten Schrecken, Leid und Kummer – auch nicht die 68er-Generation. Suchten sie dann im mittleren Lebensalter wegen diffuser Symptome, sich wiederholender Beziehungsstörungen sowie verunsicherter psychosexueller und psychosozialer Identität psycho-
therapeutische Hilfe, so wurde diese Symptomatik keinesfalls mit einer entsprechenden Kriegskindheitsgeschichte in Verbindung gebracht (6). Oft wurde sogar ein vom Patienten vermuteter Zusammenhang vom Therapeuten geleugnet.
Trauma-Reaktivierungen durch aktuelle Kriege
Erstmals artikulieren sich derzeit die Kriegskinder selbst (1, 5, 8). Alle Autobiografien belegen kumulierte, teilweise eindeutig traumatisierende Erfahrungen sowie bis heute anhaltende psychosoziale Folgen, die sich in der Alternssituation verstärken können. Der Eintritt in das Alter bietet aber auch – im Sinne einer „letzten Chance“ – aufgrund von mehr Zeit, dem Wegfall der Berufstätigkeit und intergenerationeller sozialer Pflichten die Möglichkeit, sich erstmals und angesichts der begrenzten
Lebenszeit letztmals mit der eigenen Biografie auseinander zu setzen. Zusätzlich angestoßen durch neue Kriege zeigen sich häufig Trauma-Reaktivierungen. Diese führen zu lang anhaltenden – ohne Rückgriff auf eine entsprechende Biografie unverständlich bleibenden – Folgen (8).
Ärzte begegnen den betroffenen über 60-Jährigen in allgemeinmedizinischen, internistischen, orthopädischen, psychiatrischen, psychotherapeutischen Praxen, in geriatrischen und gerontopsychiatrischen Institutionen, Rehabilitationskliniken sowie in Altenpflegeeinrichtungen. Wegweisende Symptome/Verhaltensweisen können sein:
- erstmals im Alter auftretende depressive Symptome,
- erstmals auftretende oder zunehmende Angstzustände/Panikattacken,
- ungenügende Compliance bei Früherkennungsuntersuchungen, Dauerbehandlungen und Nachsorge,
- angstvolle Unruhezustände mit Gefühlen von Erschrecken, Verfolgt- und Bedrohtsein, mit Nacherleben von Kriegssituationen (gerade bei Pflege und Abhängigkeit, bei leichten hirnorganischen Veränderungen und in der Sterbephase),
- Unmöglichkeit, zu trauern bei Verlust vom Partner/Partnerin.
Historisch denken heißt: mögliche Zusammenhänge erkennen und abklären. Hinweise ergeben bestimmte Jahrgänge und Geburtsorte, historische Ereignisse und anderes. Eine Nachfrage ohne Vorwürfe – es handelt sich bei den meisten nicht um die für den Krieg verantwortlichen Erwachsenen, sondern um die beschädigten Kinder und Jugendlichen – erlaubt, Ereignisse und mögliche Zusammenhänge anzusprechen. Parallel zu der Entlastung wird oft eine Beratung darüber möglich, welche therapeutischen Maßnahmen (7) erneute Stabilität bewirken könnten.
Immer wieder wird gefragt, ob man nicht die alten Geschichten ruhen lassen sollte. Dies ist eindeutig die Angst der Jüngeren, dass die Älteren psychisch dekompensieren könnten. Ein behutsames Gespräch kann denen, die schon immer und jetzt erst recht unter ihrer Geschichte leiden, helfen.

zZitierweise dieses Beitrags:
Dtsch Arztebl 2004; 101: A 1960–1962 [Heft 27]

Literatur
1. Bode S: Die vergessene Generation – die Kriegskinder brechen ihr Schweigen, Stuttgart: Klett-Cotta 2004.
2. Brähler E, Decker O, Radebold H: Beeinträchtigte Kindheit und Jugendzeit im Zweiten Weltkrieg. In: Radebold H (Hrsg.): Kindheit im II. Weltkrieg und ihre Folgen. psychosozial 2000; 26: 51–60.
3. Friedrich J: Der Brand. München: Propyläen, 511.
4. Greb T, Pilz U, Lamparter U: Das Erleben von Krieg, Heimatverlust und Flucht in Kindheit und Jugend bei einem Kollektiv bypassoperierter Herzinfarktpatienten. In:
Radebold H (Hrsg.): Kindheit im II. Weltkrieg und ihre Folgen. psychosozial 2000; 26: 39–44.
5. Lorenz H: Kriegskinder – das Schicksal einer Generation, München: List-Verlag 2003.
6. Radebold H: Abwesende Väter – Folgen der Kriegskindheiten in Psychoanalysen. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2000.
7. Radebold H: Abwesende Väter und Kriegskindheit. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2004.
8. Schulz H, Radebold H, Reulecke J: Söhne ohne Väter. Erfahrungen der Kriegsgeneration. Berlin: Ch. Links Verlag 2004.
9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch 2003 für die Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart: Metzler-Poeschel 2003.
10. Teegen F, Meister V: Traumatische Erfahrungen deutscher Flüchtlinge am Ende des II. Weltkrieges und heutige Belastungsstörungen. ZfGP 2000; 13: 112–124.
11. Werner E: Unschuldige Zeugen. Der Zweite Weltkrieg in den Augen von Kindern. Hamburg/Wien: Europa Verlag 2001: 11.


Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. med. Hartmut Radebold
Habichtswalder Straße 19
34119 Kassel


(Textkasten)
Die heute über 60-Jährigen

Knapp 24 Prozent der Gesamtbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland sind 60 Jahre alt und älter; entsprechend umfasst diese Altersgruppe ein Drittel aller Erwachsenen. Ordnet man sie bestimmten Altersgruppen zu, so leben noch (9):

  • als aktiv und damit möglicherweise auch als verantwortlich Beteiligte am Zweiten Weltkrieg (das heißt: 1945 bei Kriegsende 25 Jahre und älter, also vor 1920 geboren): 0,68 Millionen Männer und 1,92 Millionen Frauen (2,6 Millionen);
  • als möglicherweise noch aktiv am Zweiten Weltkrieg Beteiligte (das heißt: 1945 bei Kriegsende 18- bis 24-jährig und damit wahrscheinlich als junge Soldaten/Frauen in der Kriegsproduktion/als Wehrmachtshelferinnen oder bei der Kinderlandverschickung): 1,54 Millionen Männer und 3,68 Millionen Frauen (5,22 Millionen);

  • als passiv Beteiligte (das heißt: bei Kriegsende 1945 unter 18-jährig) 7,9 Millionen Männer und 8,73 Millionen Frauen (16,63 Millionen).



Briefe zum Artikel

» Kriegskinder: Überfälliger Diskurs bleibt aus, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 47 vom 19.11.2004, Seite A-3173 / B-2685 / C-2558

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Korrekturen, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2800 / B-2372 / C-2265

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Blickfeld erweitern, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2800 / B-2372 / C-2265

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Frauen ausgeklammert, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2800 / B-2372 / C-2265

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Auf Somatisierungserkrankungen achten, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2801

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Sekundärphänomen im ärztlichen Notdienst, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2801

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Erziehungsstil nach NS-Idealen, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2801

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Ohne Empathie kein analytisch-wissenschaftliches Verständnis, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2802

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Bedrückend - Langes Schweigen, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2802

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Welche Folgen hatte die Mangelernährung?, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2802

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Keine beliebige Ausweitung des Krankheitsbegriffs,Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2804

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Von der NS-Manie in die Depression der Berliner Republik, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2804

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Es ist wichtig, dass sich Ärzte diesem Thema stellen, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2802

» „Kriegskinder im Alter“ – Bei Diagnose historisch denken: Familienaufstellungen hilfreich, Deutsches Ärzteblatt 101, Ausgabe 42 vom 15.10.2004, Seite A-2802

Der Krieg ist zu Ende: Schulkinder im Mai 1945 vor den Ruinen des heutigen Ernst-Reuter-Platzes (damals: Am Knie) in Berlin-Charlottenburg.
Foto: picture-alliance/akg
                                 

 


 

........ Vieles passiert ganz einfach nur, weil es zugelassen wird ....


 

 

 

 

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