Die Stadt Maintal besteht seit 1973 aus den vier Ortsteilen
Dörnigheim, Bischofsheim, Hochstadt, Wachenbuchen.
Die Gemarkung grenzt im Norden mit der römischen "Hohen Straße"
an das Gebiet von Niederdorfelden und Kilianstädten,
Mittelbuchen und Hanau im Osten,
im Westen an Fechenheim und Bergen-Enkheim,
im Süden an den Main.
Ersterwähnung
Dörnigheim (793): "turincheim"
Bischofsheim (882): "biscofesheim"
Hochstadt (846): "hohunsteter marca"
Wachenbuchen (798): "bucha marca"
Wappen - Pläne - Urkunden (zum Klappen hier klicken)
Weinbau in Hochstadt (zum Klappen hier klicken)
Hochstadt hat eine alte Weinbautradition. Noch im Jahr 1916 wurde in einem Weinberg hinter der Ringmauer der letzte Wein geerntet. Danach wich das ehemals große Weinbaugebiet, das sich vom Berger Hang bis nach Hanau erstreckte, endgültig den Streuobstwiesen.
Hochstadt wurde zur Hochburg des hessischen Apfelweins.
1987 ließen einige "Zugereiste" aufhorchen, als sie mit 17 Winzern den 1. Hochstädter Winzerverein gründeten.
Wein in der "Äppelwoihochburg" Hochstadt?
Der Verein war schon nach wenigen Jahren auf 90 Mitglieder angewachsen und fand schon bald sein eigenes Pofil:
"Weinbau als Traditionspflege"
SPURENSUCHE
Ausgrabungen in Maintals grüner Mitte (zum Klappen hier klicken)
In der "Grünen Mitte" wird nach Spuren der frühen Maintaler gebuddelt
Seit 2011 wird auf dem Ausgrabungsgebiet - östlich begrenzt von der Querspange und im Norden von der Autobahn - nach Spuren früher Kulturen gegraben. Eigentlich hatte alles Ende der 90er Jahre schon begonnen, als Alf Steinbrecher, studierter Geologe aus Hochstadt, in seinem Garten nahe der heutigen Ausgrabungsstätte durch Zufall auf Tonscherben und Pfeilspitzen stieß. Nachdem auch Landwirte auf ihren benachbarten Maisfeldern hin und wieder auf Tonscherben stießen, begann Steinbrecher der Sache "auf den Grund" zu gehen. Man sichtete aus zwei Abschnitten der Jungsteinzeit Funde, aus der so genannten "Linearbandkeramischen Kultur", die erste sesshafte Kultur von Ackerbauern und Viehzüchtern aus der Zeit ungefähr ab 6500 bis 5500 vor Christus und der "Michelsberger Kultur", einem mitteleuropäischen Zeitalter vor rund 6000 Jahren. Die Größe der begutachteten Fläche deutet auf eine sehr große Siedlung zur Zeit der "Michelsberger Kultur" in Maintals "GrünerMitte" hin, Steinbrecher spricht von fünf bis sechs Hektar. Die fehlenden Hausgrundrisse erschweren jedoch einen Nachweis der Bedeutung der Siedlung, so die Archäologin Dr. Petra Hanauska und Geologe Alf Steinbrecher. Weitere Funde werden auch in dem von der "Grünen Mitte" abgetrennten Bereichen der A66 und der Querspange, diese Gebiete kommen jedoch wohl wegen der beiden Verkehrsachsen nicht mehr für Untersuchungen in frage. Da jedoch im Bereich des Maintalbades noch einige Stellen auf die Forscher warten, wird auch in den nächsten Jahren während der Sommermonate wieder "gebuddelt" werden.
Weitere Literatur:
"Hunde - Menschen - Artefakte" - Ramminger, Britta/Lasch, Heige (Hrsg.)
Artikel: "Ein geologischer Streifzug von Hochstadt nach Windecken" - Alf Steinbrecher, Maintal-Hochstadt
Ramminger, B., Jungsteinzeit vor der Gartentür – ein Fundplatz der Michelsberger Kultur bei Maintal-Hochstadt. Hessenarchäologie 2008, 40-42
Ramminger, B., Bandkeramische Gruben und Michelsberger Sonderbefunde aus Maintal-Hochstadt. Hessenarchäologie 2011
... und es wird gebuddelt - wie immer in großer Hitze!
Maintaler Einwanderer - Kommen und Gehen (zum Klappen hier klicken)
Lizzy Studenroth geb. Sparwald (re.) z. B. wanderte ca. 1877 als 5jähriges Mädchen mit ihrer Familie aus Australien in Bischofsheim ein. Ihr späterer Mann Studenroth kam mit seiner Familie aus Wehrda bei Hünfeld. Beide betrieben ein Milchgeschäft und belieferten die nahe Cassella und weitere Geschäfte in Frankfurt.
Die Geschwister Dorn kamen aus
Gundhelm in der Vorrhön und machten
sich in Hochstadt sesshaft.
Sie heirateten in die Familien Huhn und Stumpf ein.
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Im 19. Jhd. wanderten meist ganze Familien aus den kargen Gebieten von Rhön, Vogelsberg und dem Haunetal ein.
Auch eine Rückkehrerfamilie aus Australien hoffte auf einen Neuanfang in Bischofsheim.
Besuch bei der Schwester in Rothenkirchen bei Hünfeld
nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft
Meist arbeiteten die Zuwanderer in Keltereien, der Landwirtschaft oder z. B. als Industriearbeiter in der nahen chemischen Industrie, der "Schemisch" (Cassella Farbwerke Mainkur). Aber auch als Selbständige Handwerker, Händler und Wirte ließen sie sich nieder.
Der Vater der australischen Rückkehrer arbeitete wegen seiner englischen Sprachkenntnisse im Bürgermeisteramt in Bischofsheim.
Sehr oft heirateten die Kinder unterschiedlicher Einwandererfamilien untereinander aber auch mit Einheimischen wurden Ehen eingegangen.
In den 60er Jahren des 20. Jhd. kamen Menschen vorallem aus Griechenland. Sie wohnten oft in Wohngemeinschaften mit den Einheimischen, teilten Küche und Bad mit ihnen. Nach der Rückkehr der "Ausgebombten" in ihre wieder aufgebauten Wohnungen in Hanau und Frankfurt schaffte man Wohnmöglichkeiten für Menschen, die auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben den Anwerbungen deutscher Firmen nach Deutschland folgten.
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Vorallem in kultureller Hinsicht waren diese Einwanderungen eine enorme Bereicherung für die jeweiligen Gemeinden.
Krieg und Frieden - Lachen und Weinen (zum Klappen hier klicken)
Die vier Ortschaften der Stadt Maintal waren in ihrer Geschichte immer wieder in kriegerische Handlungen verwickelt. Durch die Nähe zu Handelsstraßen kam es zu räuberischen Überfällen, die großen Kriege hinterließen ihre Spuren auch auf dem Land und versetzten die Menschen in Angst und Schrecken.
Nachdem der 1. Weltkrieg noch mit einiger Begeisterung begrüßt wurde, waren die anschließenden Jahre von Not und Elend geprägt. Hunger und Arbeitslosigkeit in den nahen Städten auf der einen Seite und fröhliche Feiern als ein Symbol des Überlebenswillens bestimmten das Leben breiter Schichten der Bevölkerung.
Doch das Schlimmste stand erst noch bevor: der 2. Weltkrieg streckte schon seine gierigen Hände aus nach den Menschen. Ein an Grausamkeiten kaum zu überbietender Geschichtsabschnitt begann.
Wieder mussten die Menschen Tote beklagen, sie waren in eine Falle der Macht geraten die kaum Luft zum Atmen ließ. Jüdische Nachbarn wurden deportiert und in den Tod geschickt, Menschen anderer politischer Meinung und Minderheiten mit aller Unmenschlichkeit verfolgt und getötet.
Als die Rettung in Form von Bombenabwürfen der Alliierten kam, lagen Städte in Trümmern - die Menschen verloren ihre Wohnungen und mit ihnen Hab und Gut. Sie wurden als "Ausgebombte" in den nahen Dörfern untergebracht. Und doch lag auch eine Erleichterung über das Ende dieser schrecklichen Zeit in der Luft und bald machte sich Aufbruchstimmung breit.
zwischen Krieg und Frieden
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bereit für den 1. Weltkrieg
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Vorkriegskinder
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Kriegskind
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Dämmerschoppen in Bischofsheimer Lokal
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In Feierlaune zwischen den Kriegen
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Neujahrsfeier in einer Bischofsheimer Gaststätte
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Kerbgesellschaft in Bischofsheim
endlich Frieden - endlich wieder Fasching
...und endlich wieder "Weck un Worscht"
letzte Änderung: 05.09.2019