Rückblick
Rückblick






 

 

 Was zuvor geschah ... 

 

 

1967-87

Markus Liske wird als Sohn zweier Eltern und kleiner Bruder eines großen Bruders im hanseatischen Bremen geboren. Frühe Lautgedichte gehen als Mamaismus in die Literaturgeschichte ein. Mehr passiert aber erst mal nicht, außer dass man ihn im Alter von 6 Jahren nach Wiesbaden verschleppt, wo er die restliche Zeit bis zum Abitur in innerer Emigration verbringt.

 

1987-90

Mit dem noch druckfrischen Abiturzeugnis in der Tasche macht sich Liske auf den Weg nach Berlin, um dort den Beruf des Langzeitstudenten (Germanistik, Publizistik, Psychologie) zu ergreifen, in einer schwarzgestrichenen Wohnung zu hausen, sich die Haare zu färben und allerlei Drogen in Wort und Tat intensiv zu verherrlichen. Dank mehrerer Streiks und Uni-Besetzungen verlaufen die ersten Jahre des Langzeitstudenten-Lebens recht vergnüglich. Die drückende Last der dabei aufgehäuften Lebenserfahrung wird wagemutig in einen Gedichtband gedruckt, für den sich der Autor noch viele Jahre schämen wird.

 

 

Markus Liske: Selbstjustiz (Solo-Lesungsreihe, Berlin 1989)

Markus Liske: TUMOR (Lyriksammlung, Hausschild-Verlag, Bremen 1990)

  Schlimme Klamotten ...

1990-92

Der Gedichtband floppt. Die Zonis kaufen die Aldis leer. Alles ist schrecklich. Unglücklich verliebt und gewagt bekleidet treibt sich Liske allnächtlich in der Berliner Kunstszene herum, gründet die Gruppe 'Post Post Blaue Berber' mit den Maler-Kollegen Jan-Peter Krüger, Nina Schade und Anja Exner, produziert absurde Toninstallatationen und beteiligt sich an wahnwitzigen Ausstellungen. Bringt alles nichts. Ein Bildband der 'Post Post Blauen Berber' erscheint kurz nach deren Auflösung. Die neue Gedichtsammlung wird überall abgelehnt. Ein Lektor schreibt: "Fegen Sie die Straßen, putzen Sie die Scheiben, aber bitte, Gedichte schreiben andere!" Arschloch, inkompetentes! Gründung des 'Homer Projekts' mit den Dichterfreunden Thomas Holzapfel und Oliver Piecha.

 

 

Post Post Blaue Berber: Indefinit (Textinstallation und Malerei von Liske und Krüger, Galerie Neue Räume, Berlin 1990)

Post Post Blaue Berber: Orlog (Textinstallation und Malerei von Liske, Krüger und Schade, Billboard Artspace, Berlin 1990)

Das Homer Projekt: Ohne Titel (Textinstallation von Liske, Holzapfel und Piecha, Kabalsitz Ringstraße, Wiesbaden 1990)

Post Post Blaue Berber: MM (Bilder und Texte von Liske, Holzapfel, Krüger und Schade, Berberverlag, Berlin 1991)

Das Homer Projekt: Im Weltenbad (Textinstallation von Liske, Holzapfel und Piecha, Kabalsitz Hasenstraße, Wiesbaden 1991)

1992-94

Gemeinsam mit dem Kollegen Thomas Holzapfel begründet Liske die 'Initiative zum Wiederaufbau des antifaschistischen Schutzwalls', für die sie mit einer ausgedehnten Lesetournee erfolglos Werbung machen. Ganz Berlin ist eine Party und keiner will ihre deprimierenden Texte hören. Bei einer passenderweise 'Undervision' betitelten Veranstaltung entwickeln sie deshalb spontan auf der Bühne ein völlig neues Lesekonzept, das sie 'Potlatsch!' nennen. Es besteht daraus, sich während des Lesens mit Publikum und Tontechniker zu prügeln, gerne auch unter Einsatz fliegender Stühle, Mikros etc. Dabei wird der Text immer wieder so lange laut geschrieen, bis im Publikum Ruhe herrscht. Aus gesundheitlichen Gründen, kommt es nur zu drei Aufführungen dieses Konzepts. Liske hat genug von Berlin und begibt sich nach Kambodscha, wo er monatelang durch den gerade wieder ausbrechenden Bürgerkrieg irrt. Er beschließt einen Romanbestseller daraus zu machen und kehrt zurück.

 

Post Post Blaue Berber: Kapitalismus und Zuversicht (Lesungsreihe mit Markus Liske und Thomas Holzapfel, Berlin 1992-94)

Post Post Blaue Berber: Potlatsch! oder: Die Kunst zu siegen (Lesekrieg-Spektakel, Berlin 1993-94)

Der Kabal: Das K-Buch (Anthologie mit Beiträgen von Liske, Holzapfel, Piecha u.a., Kabalverlag, Wiesbaden 1994)

       Schon viel besser!

1995-97

Die Arbeit am Bestseller kommt nicht voran. Liske wird Sänger der Experimental-Punkband 'Splatter Kakapo', macht eine kleine Lesereihe mit Richard Sivél und entwirft mit Oliver M. Piecha ein neues Homer-Projekt. Damit und mit mehreren anderen Projekten beteiligt er sich auch am legendären '48 h kunstlos'-Festival in Wiesbaden, was ihm so gut gefällt, dass er beschließt in Berlin selber abgedrehte Kunstfestivals zu organisieren. Um den Kopf dafür frei zu haben, beendet er wehmütig nach 20 Semestern seine Existenz als Langzeitstudent.

 

 

Markus Liske / Richard Sivél: Die Würde des Untergrunds (Dachstuhllesung, Charitégebäude, Berlin 1995)

Das Homer Projekt: Down to Hades (szenische Lesung, Schlachthof, Wiesbaden 1995) 

Markus Liske: Heavy Hades (Blutiger Mischwald-Fanzine, Eigenverlag, Berlin 1995)

Markus Liske: Antichrist in Naherholung (szenische Lesung, Schlachthof, Wiesbaden 1995)

Splatter Kakapo: Flugshow (experimentelles Live-Programm, Berlin 1995)

Markus Liske / Richard Sivél: Dachstuhl-Aufbruch (Textsammlung, Eigenverlag, Berlin 1996)

Markus Liske / Richard Sivél: Dachstuhl-Aufbruch (Lesereihe, Berlin 1996)

1997-2000

Das erste Festival - mit neuem Homer-Projekt und 'Splatter Kakapo'-Konzert - in der Rummelsburger Knastruine wird ein voller Erfolg. Leider klaut jemand die Abendkasse. Deshalb muss Liske auch das zweite Festival aus seinen Ersparnissen bestreiten. Das zweite Festival wird kein Erfolg. Für den Kuppelsaal auf dem Reichssportfeld projektiert, muss es - nach einer heftigen Zensurdebatte um das zuvor erschienene Veranstaltungsfanzine - in den Prater der Volksbühne verlegt werden, in den nur ein Zehntel des anvisierten Publikums hineinpaßt. Das dritte Festival im Flakbunker Humboldthain kann daher nur in einer Minimalversion realisiert werden. Diese wird zu allem Überfluß von einer Hundertschaft der Polizei aufgelöst. Die Herren Beamten hatten das ganze für einen Neonazi-Thing gehalten. Der Prozess wird eingestellt, aber Liske ist pleite und muss arbeiten gehen.

 

'Easy Jaily - eine Festivalnacht im Knast' (Festivalorganisation, Berlin 1997)

Das Homer-Projekt: Metropolis adieu! (szenische Lesung mit Markus Liske und Oliver Piecha, Rummelsburger Knastruine, Berlin 1997)

Splatter Kakapo: Peep (CD, Basislager-Verlag, Berlin 1997)

Markus Liske / Frank Brunk (Hrsg.): Die 1000jährige Infobox (Fanzine mit Beiträgen von Markus Liske, Oliver Piecha, Thomas Holzapfel u.a., Basislager-Verlag, Berlin 1998)

'Rings on Fire - ein Spektakel auf dem Olymp' (Festivalorganisation, Berlin 1998)

Das Homer Projekt: Die Schlacht um den Standort (szenische Lesung, Berlin 1998)

Markus Liske / Anja Exner: Millenium Overdose (szenische Lesung, Bunkerruine Humboldthain, Berlin 1999)

2000-03

Der Bestseller ist endlich fertig, aber kein Verlag will ihn haben. Liske beginnt Kindertheaterstücke für das 'Theater Vagbunt' zu schreiben (was er bis heute tut) und erste Satiren für die Lesebühne 'Operation Erlkönig'. Von dort wechselt er zu 'Dr. Seltsams club existentialiste', dessen Stammvorleser er bis zum Ende des Clubs Anfang 2004 bleibt. Hier trifft er auf Manja Präkels, mit der er in den folgenden Jahren das Berliner 'Erich Mühsam Fest' etabliert. Darüber hinaus entstehen erste gemeinsame Programme mit Manjas Band 'Der Singende Tresen'. Es folgen Festivaleinladungen, Förderungen, Preise und ein konfuses Tourneeleben das bis heute andauert.

       Der club existentialiste

 

 

'Operation Erlkönig' (Lesebühne mit Markus Liske, Maja Kersting, Gunnar Zahnow und Janina Thomas, Kaffee Burger, Berlin 2000-01)

'Dr. Seltsams club existentialiste' (wöchentliche Show mit Markus Liske, Corinne Douarre, Schwarze Grütze u.a., Berlin 2000-04)

'Internationales Kurzfilmfestival interfilm' (Programmgestaltung 'Reality bites', Berlin 2001-03)

Markus Liske: Alles meins! (Kinderstück, Theater Vagabunt, Berlin 2001)

'Erich Mühsam Fest 01 / 02' (Festivalorganisation, Fort Hahneberg, Berlin 2001/02)

Das Homer Projekt: Episode Zero (szenische Lesung mit Markus Liske und Oliver Piecha, Fort Hahneberg, Berlin 2002)

Der Singende Tresen: Ein etwas anderer Heimatabend (Tourneeprogramm, Berlin 2002)

Der Singende Tresen: Hundsgemeines Leben (Live CD, Eigenpressung, Berlin 2002)

Markus Liske: Der Rabe im Schnee (Kinderstück, Theater Vagabunt, Berlin 2002)

'Die Höhnende Wochenschau' (Lesebühne mit Markus Liske, Cluse Krings, Horst Schwerdtfeger, Dr. Seltsam u.a., Palais am Festungsgraben, Berlin 2003)

'Erich Mühsam Fest 03' (Festivalorganisation, Stadtbad Oderberger Straße, Berlin 2003)

Der Singende Tresen: Freier Fall für freie Bürger (Tourneeprogramm mit Jens-Paul Wollenberg und Uta Pilling, Berlin 2003)

Markus Liske: Erich Icon (Essay, Schriftenreihe Mühsam-Gesellschaft, Lübeck 2003)

Sowie:

Diverse Beiträge für junge Welt und Parmentier, Nijmegen                   

2004-06

Nach Ende des 'club existentialiste' wechselt der rastlose Autor zum Berliner Satiriker-Forum 'Tuchos Erben' und gründet die eigene Leseshow 'Liske liest'. Der Frankfurter Verlag Edition AV beschließt seine Satiren in Buchform zu veröffentlichen, was er bis heute tut. Die Tresen-Tour geht immer weiter und endlich findet sich auch das passende Plattenlabel. Mit dem Satiriker-Kollegen Michael Bootz schreibt und spielt Liske das Lesekabarett 'Nightmare on Reichstag'. Darüber hinaus schreibt er Texte für Kabarettisten wie Lothar Bölck oder Detlef Nier und beginnt mit seinem Solo-Programm herumzutouren. Er schreibt Kolumnen und absolviert Radioauftritte.

          "Land unter!"-Programm
 

 

 

 

Markus Liske: Deutschland. Ein Hundetraum (Satiresammlung, Verlag Edition AV, FfM 2004)

Manja Präkels: Tresenlieder (Lyriksammlung, Verlag Edition AV, FfM 2004)

Markus Liske / Manja Präkels: Ein Maulwurf in Berlin (Kinderstück, Theater Vagabunt, Berlin 2004)

Markus Liske / Manja Präkels: Erich Mühsam Fest 04 (Festivalorganisation, RAW-Tempel, Berlin 2004)

Gerki (Hrsg.): Massenmörder züchten Blumen (Fanzine inkl. CD zum Mühsam Fest mit Beiträgen von Liske, Präkels und Der Singende Tresen, Berlin 2004)

'Tuchos Erben' (Monatliche Lesereihe mit Markus Liske, Michael Bootz, Elke Querbeet, Rainer Gerlach u.a., Berlin 2004-08)

'Liske liest' (Monatliche Lesereihe mit Musik, Berlin 2004-08)

Der Singende Tresen: Sperrstundenmusik (CD, Raumer Records, Berlin 2005)

Markus Liske: Freier Fall für freie Bürger (Satiresammlung, Verlag Edition AV, FfM 2005)

Markus Liske / Manja Präkels: Gespensterstunde im Rabenwald (Kinderstück, Theater Vagabunt, Berlin 2005)

Der Singende Tresen: Land unter! (Liedtheaterprogramm, Berlin 2006)

Makus Liske / Manja Präkels: Der Weihnachtshase (Kinderstück, Theater Vagabunt, Berlin 2006)

Markus Liske / Michael Bootz: Nightmare on Reichstag (Lesekabarett, Berlin 2006)

Der Singende Tresen: Clowns im Regen (CD, Raumer Records, Berlin 2007)

Der Singende Tresen: Wann kommt das Raumschiff (Tourneeprogramm, Berlin 2007)

Sowie:

Beiträge für junge Welt, DA, Schriftenreihe der Erich Mühsam Gesellschaft

2007-09

 

Die Tresentour geht weiter und weiter. In den Auftrittspausen schreibt Liske den dritten (und damit vermutlich) letzten Teil seiner satirischen Deutschlandtrilogie. Es wird wieder Zeit an einen Roman zu denken, aber mehr als Denken ist nicht drin, auf den langen Irrfahrten zwischen Bodensee und Flensburg, die inzwischen - dank Kontrabaß und Vibraphon - mehrheitlich mit Regionalzügen absoliert werden müssen. Immerhin entstehen neue Kindertheaterstücke und das Tresen-Hörstück 'Kein Teil von Etwas', mit dem die Gruppe u.a. zum Internationalen Brechtfestival in Augsburg eingeladen wird. 

FORTSETZUNG FOLGT

Die komplette Bande (2009)

 

 

Der Singende Tresen: Clowns im Regen (CD, Raumer Records, Berlin 2007)

Der Singende Tresen: Wann kommt das Raumschiff (Tourneeprogramm, 2007)

Der Singende Tresen: Kein Teil von Etwas (Tourneeprogramm, 2008)

Markus Liske: Weltmeister wie wir (Satiresammlung, Verlag Edition AV, 2008)

Markus Liske / Michael Bootz: Geil, gierig, gnadenlos (Lesekabarett, Berlin 2009)

Markus Liske / Manja Präkels: Der Piratenschatz (Kinderstück, Theater Vagabunt, Berlin 2009)

Der Singende Tresen: Kein Teil von Etwas (CD-Hörstück, Raumer Records, Berlin 2009)

K. Krampitz / H. Werning (Hrsg.): Heimat, Heimweh, Heimsuchung (Anthologie mit Beiträgen von Liske und Präkels, Karin Kramer Verlag, Berlin 2009)

Sowie:

Diverse Beiträge für Titanic, DA, Mondkalb

 

 

 

 

 

 

 

 

 





hoch
zurück
zurück zu TermineHomebearbeitenE-Mailvor zu Neues