Pumpspeicherkraftwerk Atdorf
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Naturschutz

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Laufenburg, 04.04.2013: Schluchseewerk AG sucht Ausgleichsflächen für besondere Biotope in den Landkreisen Waldshut, Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald. Nach Aussage von Michael Fink gehe es hier um die Biotop-Formen Hainsimsen-Buchenwald, Niedermoor und Borstgrasrasen. >> weiterlesen

Waldshut,21.12.2012: Bürgerinitiative Unruheforscher scheitert mit Antrag auf Einstellung des Planfeststellungsverfahrens für Pumpspeicherkraftwerk Atdorf beim Landratsamt Waldshut.

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Naturschutz

Der Naturschutz ist ein bei jedem großen Bauprojekt zu berücksichtigender Aspekt,so natürlich auch bei dem geplanten Bau des Pumpspeicherkraftwerk Atdorf. In unserer heutigen Zeit ist es glücklicherweise zum Standard geworden,Eingriffe in die Natur durch entsprechende Ausgleichsmaßnahmen zu kompensieren.Im Fall des PSW Atdorf besteht sogar die Möglichkeit durch Ausgleichsmaßnahmen den nicht besonders schützenswerten Naturraum Abhau zu "opfern" und in der näheren Umgebung wesentlich wertvollere Naturräume dauerhaft zu erschaffen. Weitere Einzelheiten zu diesem Thema finden sie auf folgenden Unterseiten:

  • Berg Abhau: Naturraum Hotzenwald durch Ausgleichsmaßnahmen zum Pumpspeicherkraftwerk Atdorf aufwerten.
Auf der folgenden Karte sehen Sie den Berg Abhau (blaue Markierung) im Hotzenwald.
Abhau - Berg Hotzenwald auf einer größeren Karte anzeigen

 

Naturschutz Atdorf: Ökologische Lebensraumaufwertung durch Ausgleichsmaßnahmen

Der Naturschutz in der Region um Atdorf kann bei durchdachter Planung der Ausgleichsmaßnahmen im Rahmen des Bauprojektes PSW Atdorf zu einem Gewinner des Projektes werden.

Die für das Oberbecken benötigte Waldfläche des Berges Abhau besteht zum großen Teil aus forstlichen Monokulturen,die im Hinblick auf Artenvielfalt und ökologischem Wert von eher geringer Bedeutung sind.

Im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen könnten hier in der Region wertvolle Mischwaldbestände auf Dauer geschaffen werden,die eine sehr hohe ökologische Wertigkeit haben würden.Solche Umgestaltungen wären ohne Ausgleichsmaßnahmen zum Pumpspeicherwerk sicherlich nicht umsetzbar,dies würde bereits am finanziellen Aspekt scheitern.

Das bereits bestehende unmittelbar angrenzende Hornbergbecken 1 zeigt hier deutlich wie ein solcher Gewinn für den Naturschutz aussehen kann.Allein durch die naturschutzfachlich gelungene Art der Gestaltung der umgebenen Flächen des Speicherbeckens hat sich eine große Artenvielfalt an Vögeln,Insekten und Reptilien eingestellt,die in den vorgelagerten forstlichen Monokulturen nicht ansatzweise vorhanden ist.

Hierzu hat der Betreiber des Hornbergbeckens 1,die Schluchseewerk AG,keine Kosten und Mühen gescheut und auf dem Betriebsgelände mehr als 40.000 Bäume und Sträucher in einer artenreichen Mischung gepflanzt.

Selbst jeder biologische Laie erkennt hier auf den ersten Blick,dass das Betriebsgelände des Hornbergbeckens 1 ein ökologischer Gewinn für die Region ist.Schon der vielstimmige Gesang aus unzähligen Vogelkehlen unterschiedlichster Arten ist hier ein deutlicher Weiser.Die vor dem Bau des Hornbergbeckens vorherrschenden forstlichen Monokulturen boten nur einigen wenigen Arten einen geeigneten Lebensraum.

Hornbergbecken 1 Monokultur  Damm Hornbergbecken 1 vielfältiger Lebensraum

Artenarmer Lebensraum in Monokultur gegenüber artenreichem Lebensraum Hornbergbecken.

Sonnendurchflutete Hänge mit viel Strauchwerk,Blumen und Gräsern bieten insbesondere Vögeln und Insekten einen ausgezeichneten Lebensraum und auch Fledermäuse finden hier ein ideales Jagdgebiet auf Fluginsekten.

Auch das Landschaftsbild wird in keinster Weise negativ beeinflusst.Der neutrale Betrachter nimmt die Anwesenheit des Hornbergbeckens 1 überhaupt nicht wahr,da es sich perfekt in die Umgebung eingepasst hat.

Beim Wandern in der Region Wehr stellt das Hornbergbecken einen beliebten Anfaufpunkt für Wanderer dar, mit einer herlichen Rundumsicht auf die gesamte Region. Bei entsprechender Planung für das Hornbergbecken II in unmittelbarer Nachbarschaft könnte hier ein weiteres Highligt für Wanderer entstehen und damit den Wandertourismus in der Region weiter fördern.

Ursprüngliche Bergmischwälder als Kompensationsmaßnahme für Naturschutz in Atdorf

Die vorherrschende Bewaldungsform in der Region um Atdorf ist derzeit stark durch forstwirtschaftliche Interessen vergangener Jahrzehnte geprägt.Hier bietet sich durch das Projekt PSW Atdorf und damit zusammenhängenden Ausgleichsmaßnahmen eine große Chance für den Naturschutz.

Durch Kompensationsmaßnahmen besteht die einmalige Möglichkeit zur Schaffung von ursprünglichen Bergmischwäldern mit den Hauptbaumarten Buche,Tanne und Bergahorn in lichtem Bestand.Ergänzt werden diese drei Baumarten mit Esche,Zitterpappel,Bergkiefer,Schwarz- und Grauerle,Birke sowie von strauchförmigen Weidenarten.

Diese Baumartenzusammensetzung entspricht dem natürlichen Zustand in der Region,der ohne menschliche Einflussnahme vorherrschen würde,bzw. ursprünglich einmal vorhanden war.

Ein solcher natürlicher "Urwald" bietet der heimischen Flora und Fauna einen optimalen Lebensraum und garantiert eine große Artenvielfalt.

Ausgleichsflächen für besondere Biotope: Hainsimsen-Buchenwald, Borstgrasrasen und Niedermoor

Für naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahmen sucht die Schluchseewerk AG im Zusammenhang mit dem geplanten Bau des Pumpspeicherkraftwerks Atdorf im Frühjahr 2014 noch Ausgleichsflächen für folgende Biotope in den Landkreisen Waldshut, Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald:
  1. Hainsimsen-Buchenwald
  2. Borstgrasrasen
  3. Niedermoor
1. Ausgleichsflächen Biotop Hainsimsen-Buchenwald

Der Hainsimsen-Buchenwald ist die häufigste und am weitesten verbreitete Buchenwaldgesellschaft. Man findet ihn auf sauren Böden mit Sand, Sandstein oder Schiefer als Untergrund. Die Gesellschaft ist artenarm und besteht aus der Baumschicht, typischerweise keiner Strauchschicht und einer oft spärlichen und lückigen Krautschicht. Der Unterwuchs wird von säureliebenden Arten, wie der Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides) gebildet.

Hainsimsen-Buchenwald Ausgleichsflächen Pumpspeicherkraftwerk Atdorf

2. Ausgleichsflächen Biotop Borstgrasrasen

Der Borstgrasrasen, auch Borstgras-Trift oder Borstgrasweide ist eine unter menschlichem Einfluss entstandene, mäßig artenreiche Weide, die von der Grasart Borstgras (Nardus stricta) dominiert ist. Sie gehört zu den Magerrasen.

Die "klassischen" Borstgrasrasen, das "Aveno-Naredetum" und das "Nardetum alpigenum", sind Gesellschaften, die von der subalpinen Wald-Grenzlage an talwärts verbreitet sind. Sie sind durch Waldrodung entstanden. Am oberen Ende gehen sie unscharf begrenzt in die (von Natur aus baumfreien) alpinen Rasen über, meist Krumm-Seggenrasen. Borstgrasrasen sind die charakteristische Vegetation der ungedüngten Almwiesen auf sauren Böden.

Borstgrasrasen Ausgleichsflächen Pumpspeicherkraftwerk Atdorf

Der prägende Faktor des Borstgrasrasens ist die Beweidung. Das selektive Fressen des Viehs führt dazu, dass beliebte Pflanzen (Pflanzen, die von diesen Tieren gerne gefressen werden) mit der Zeit fast ausgemerzt werden und unbeliebte (stachelige, haarige, giftige) sich anreichern können. Die Nährstoffarmut wird verstärkt durch die Tendenz des Viehs, die konsumierten Nährstoffe an anderen Stellen (über Nacht bei Alphütten) wieder abzulagern und sie somit dem Borstgrasrasen zu entziehen.
 
  • Häufige Arten:
    • Borstgras (Nardus stricta), geringer Futterwert, wird nur jung gefressen
    • Horst-Segge (Carex sempervirens),
    • Arnika (Arnica montana), giftig
    • Kochscher Enzian (Gentiana acaulis), giftig
    • Blutwurz (Potentilla erecta), geringer Futterwert, reich an Gerbstoffen
    • Berg-Nelkenwurz (Geum montanum), geringer Futterwert, wird kaum gefressen
    • Zottiger Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus), giftig
    • Alpen-Hornklee (Lotus alpinus)
    • Blaubeere (Vaccinium myrtillus), Blätter schwach giftig
    • Arznei-Thymian (Thymus pulegioides)
  • Weitere Arten:
    • Bärtige Glockenblume (Campanula barbata)
    • Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
    • Frauenmantel (Alchemilla vulgaris aggr.)
    • Alpen-Wegerich (Plantago alpina)
    • Berg-Wegerich (Plantago atrata)
    • Dorniger Moosfarn (Selaginella selaginoides)
    • Knöllchen-Knöterich (Polygonum viviparum)
    • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
    • Alpen-Kuhschelle (Pulsatilla alpina)
    • Vogelfuß-Segge (Carex ornithopoda)
    • Frühlings-Krokus (Crocus albiflorus).

 
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