Kinder in Dornfeld beim Knochenmalen in der Tonne
Sr. Dominika in Windhoek
Birten - Knapp sechs Wochen hatten sie im südwestafrikanischen Winter bei Tagestemperaturen von knapp 30 Grad (nachts sank die Quecksilbersäule dagegen unter dem Gefrierpunkt) Entwicklungshilfe geleistet. Jetzt kehrten die elf Mitglieder des Arbeitsteams "warmes Wasser für Gobabis" in die Heimat zurück und genossen dabei erstmals wieder Regen - und das gleich bei Blitz und Donner. Von den Gemeindemitgliedern wurden die Heimkehrer Aloys und Maria Werner, Theo, Leni und Casparo Zumkley, Arno und Christel Knauf, Gisela Heitkamp, Irmgard Voß, Thomas Böhmer und Michael Klewes dafür umso freundlicher begrüßt. Bei vielstimmigen Glockengeläut gab es herzliche Willkommensbekundungen und Blumengrüße. Aber vor dem ersten Schritt ins traute Heim verging zwischen Tür und Angel eine geraume Zeit bei regem Erfahrungsaustausch. Stolz berichteten die Expeditionsteilnehmer von ihrem erfolgreichen Unternehmen in Dornfeld Gobabis in Namibia, Südwestafrika, wo mit Schwester Dominika Lemken seit Jahren eine gebürtige Birtenerin in einer großen Schule arbeitet, wo über 800 Kinder betreut werden. Mit einem finanziellen Aufwand von rund 70 000 Mark, die in eineinhalb Jahren in Geld und Material gespendet worden waren - ihre Fahrkosten bestritten die Entwicklungshelfer aus eigener Tasche - wurde mittels Installation von 30 Sonnenkollektoren eine leistungsfähige Warmwasserversorgungsanlage errichtet. Die zu versorgenden Häuser mußten über ein insgesamt 1400 Meter langes Rohrleitungsnetz angeschlossen werden.
Unter technischer Anleitung von Aloys Werner, mit dem zuhause schon fleißig trainiert worden war, sei die Arbeit gut von der Hand gegangen, wußte man zu berichten. Gewindeschneiden und Rohre "einhanfen" und verschrauben sind nun Lehrern ebenso wenig fremd, wie den weiblichen Teamangehörigen das Isolieren von Wasserrohren. Die Frauen waren ansonsten voll in die anfallenden mannigfachen Hausarbeiten einbezogen; Waschen, Bügeln, Kochen - kurz, überall wurde kräftig mit zugepackt. Besonderen Eifer legten die jüngsten Entwicklungshelfer an den Tag und drei von ihnen überlegten schon, ob sie schon bald auch eine längere Zeit als Entwicklungshelfer bei den farbigen Menschen Afrikas verbringen sollen.
Manfred Koerfer bei der Anfertigung des Johannes und Aloys in der
Rahmens für den Anhänger Waschküche im Gespräch
Nach einiger anfänglicher Zurückhaltung sei die Aufnahmebereitschaft und Freundlichkeit seitens der eingeborenen Bevölkerung überwältigend herzlich gewesen. Bald hätte man sozusagen Hand in Hand gearbeitet. Die Kinder, sonst auch bei der eigenen Versorgung immer arbeitsmäßig mit eingespannt, hätten eifrig beim Ausheben der Leitungsgräben in trockenem, steinigen Boden mitgeholfen. Zwei eingeborene Helfer mit einigem Sachverstand erhielten während der Bauzeit Instruktionen für die Wartung der Anlage. Mit den überlassenen Materialien, Geräte und Werkzeuge sind sie jetzt in der Lage, die Warmwasserversorgungsanlage funktionsfähig zu halten. Für die Kinder, die sich mangels warmen Bettzeug und dürftiger Bekleidung nach durchfrorener Nacht durchweg erst in der wärmenden Sonne ,auftauen' können, sei eine warme Dusche ein Fest.
Der Hänger nimmt Formen an ? Es ist geschafft, der Anhänger ist fertig !
Zufrieden über das gelungene Werk, wollen sich die Teilnehmer jetzt noch einige Ruhetage gönnen, ehe sie zuhause wieder ihren Pflichten nachgehen. Mit Grüßen und Souvenirs von Schwester Dominika und dem österreichischen Lagerleiter Pater Pöllitzer im Gepäck bleiben eindrucksvolle Erinnerungen. Zu einem Film- und Diaabend, voraussichtlich Ende November, wird übrigens Pater Pöllitzer im Zuge einer Heimatreise in Birten Station machen, um der Gemeinde und allen Spendern aus der näheren Umgebung Birtens persönlich Dank auszusprechen.
Hochtank-Aufbau in Dornfeld Fertigstellung