Florian

 

 

 

Florian ist im Frühling 1996 geboren. Er war von Anfang an ein sehr lebhaftes Kind, das sich schnell mit dem zwei Jahre älteren Bruder messen wollte. Er war für sein Alter sehr groß und kräftig, so dass die beiden im Alter von 3 und 1 Jahren schon oft für Zwillinge gehalten wurden.

Anfang des Jahres 1998 erlitt Florian dann im Alter von 1,5 Jahren einen schweren Ertrinkungsunfall. Seit dieser Zeit liegt Florian im Wachkoma.

Florian öffnete zwar einige Wochen nach dem Unfall wieder langsam die Augen, wenn er “wach” wurde, doch wirklich wach wurde er bis heute nicht. Er lebt nun in einer Art Zwischenwelt, die aber für ihn mittlerweile so in Ordnung ist, wie sie ist.
Wir haben lernen müssen, sein Leben mit seinen Augen zu sehen, und nicht zu versuchen, das, was er verloren hat, zu bedauern, sondern ihm das Leben, mit den ihm nun noch zur Verfügung stehenden Mitteln, schön zu machen.

Eine Kommunikation in dem Sinne wie man sie bei gesunden Kindern kennt, gibt es nicht. Er kann weder lachen noch weinen. Doch trotzdem kann er mit seiner Atmung, Mimik und Körperhaltung schon ganz deutlich zeigen, was er gut findet und was er lieber anders hätte.

Anfang 2000 habe ich auf eigene Verantwortung, jedoch mit der Unterstützung einer guten Ärztin für Homöopathie, angefangen die ganzen Medikamente zu reduzieren, bis wir sie dann ganz weglassen konnten. Seit dieser Zeit ist der Gesamtzustand von Florian noch einmal eine ganze Ecke besser geworden. Er wirkt nun doch aufmerksamer, und vor allen Dingen hat er seit dieser Zeit keine großen Krankheiten mehr durchmachen müssen.

Mit viel Liebe und Geduld hat Florian etwa 3 Jahre nach dem Unfall auch wieder essen gelernt.
Wenn man ihn füttert, zeigt er auch ganz deutlich, was er gerne mag, und wann er satt ist. Langsam beginnt er nun auch während des Fütterns mit seiner Stimme zu spielen.

Anfang 2004, im Alter von 7,5 Jahren, ist Florian in einer Schule für körperbehinderte Kinder eingeschult worden. Er wird morgens um 7.30 mit dem Schulbus abgeholt und kommt dann gegen 16.00 Uhr wieder nach Hause. In seiner Klasse ist er mit Abstand das am stärksten beeinträchtigte Kind, doch er wurde vom ersten Tag an dort sehr liebevoll aufgenommen und von allen umsorgt. Für mich hat diese Einschulung natürlich eine erhebliche Entlastung mit sich gebracht.

Seit dem Frühling 2005 geht Florian nun alle drei Wochen am Wochenende zu einer Gastfamilie, die wir über die Lebenshilfe vermittelt bekommen haben. Ich finde es schon wichtig, ihm auch die Möglichkeiten zu bieten, die andere Kinder in seinem Alter auch haben. Mit 9 Jahren übernachtet man nun einmal auch gerne bei Freunden, warum nicht auch Florian!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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