Das war einmal ....
 

Offiziell bestand Haus Chancen-Nest vom 1.1.2010 bis 30.6.2011.

Hier finden Sie Informationen über dieses Projekt, welches vom CJD unterstützt wurde.

 

   

   Haus

Chancen-

     Nest

- gefördert mit Mitteln aus der CJD Kinder- und Jugendstiftung

 

Und diese Aufgabe hatte Haus Chancen-Nest:

 

Haus Chancen-Nest

- ein Haus für Kinder aus suchtkranken Familien

- ein Haus für suchtkranke Kinder

- ein Auszeit-Haus für Kinder, Familien, Einzelpersonen und Kleingruppen!

 

 

Haus Chancen-Nest war eine anerkannte Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe

In Kempten/Allgäu hatten wir ein Haus zur Miete, welches von dem Architekten Andor Àkos in den zwanziger Jahren gebaut wurde. Es eignete sich hervorragend für die vorgesehene Arbeit. Jeder, der dieses Haus sah, war begeistert.

 

 

Folgende Angebote bot Haus Chancen-Nest: (Text in der Gegenwart geschrieben) 

- In diesem Haus bekommen Kinder im Kern-Alter von 6 – 9 (11) Jahren für eine begrenzte Zeit ein zu Hause. Diese Kinder haben selber Suchtprobleme (z.B. Esssucht im Anfangsstadium) oder stammen aus Familien, in der eine Suchterkrankung bekannt ist. Während der Zeit im Haus Chancen-Nest müssen auch die Eltern eine Therapie machen.

- Kinder, die in Krisen stecken, erhalten Hilfe. Erziehungsberatung und individuelle Hilfen werden miteinander erarbeitet. Ob es sich um Hausaufgabenbetreuung, um Freizeitgestaltung oder ein anderes Thema handelt, wir besprechen es. Auch stundenweise Betreuung ist vorstellbar. 

- Eltern, die überfordert sind, eine Auszeit benötigen, bekommen Hilfe. Lassen Sie uns gemeinsame Wege finden. 

- Eltern(teile), die eine psychische Erkrankung aufweisen, können ihre Kinder in guten Zeiten tageweise nach Haus Chancen-Nest bringen, damit eine Eingewöhnung stattfindet für Zeiten, wo eine stationäre Unterbringung des Eltern(teils) notwendig ist. Eine danach individuelle Eingewöhnungszeit mit Wohnen im Haus ist abzusprechen. 

- Menschen, ob klein, ob groß, die eine Auszeit brauchen 

           * weg von der Welt der Medien,  hin zu einer reizarmen Umgebung 

           * Zeit haben 

           * miteinander reden 

           * liebevollen Umgang pflegen 

können hier Pause machen. Neuorientierung bringt Licht ins Leben. Ein freundschaftlicher Umgang mit Gott wird gelebt.

- Pilgerherberge - erschöpfte Menschen suchen ein Bett, um Morgen weiterzugehen, gestärkt an Leib und Seele.

Das Haus Chancen-Nest soll ein erster Anfang sein, die Not von Kindern in unserer Gesellschaft zu stoppen. Dabei wollen wir Familien und Personen, die Ruhe suchen, ebenfalls ein Auszeit-Zuhause geben. 

 

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Weil Sucht das zentrale Thema im Haus war, sollte hier eine kurze Information dazu gegeben werden:

 

Sucht ist immer eine Familienkrankheit und führt unbehandelt zum Tod. Hilfe ist möglich! Eine Suchterkrankung ist eine Krankheit und keine Charakterschwäche! Die Zusammenarbeit mit den Eltern und deren Therapieeinrichtungen, die Stabilisierung der Kinder, kombiniert mit einer guten Nachsorge, verändert die Familie. Wenn die Struktur der Familie erneuert wird, ist ein neues Leben ohne Suchtmittel möglich.

Erziehungsprobleme sind vielschichtig. Dabei geht es nie um Schuld, sondern immer darum, gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden. Auch hier handelt es sich im weitesten Sinne um Krankheit  - und Krankheit muss von Fachmenschen behandelt werden. Miteinander finden wir einen Weg.

 
Kinder aus suchtkranken Familien, Kinder, die selber eine Suchterkrankung aufweisen und Kinder, die aus der gesellschaftlichen Norm fallen, brauchen Hilfe, weil ihr Verhalten nicht altersgemäß ist, sie Defizite in der Entwicklung aufweisen und in ihrem Verhalten nach Hilfe schreien.

Diesen Kindern soll die Möglichkeit gegeben werden, neue Maßstäbe für ihr Leben einzuüben. Dabei spielen Werteerziehung und alle Arten therapeutischer Hilfe eine maßgebende Rolle.

Erwachsene, die eine Auszeit benötigen, bekommen im Haus Gesprächsangebote, gemeinsames Singen und lesen in Gottes Wort, inhaltsvolle gute Filme und Perspektiven für die Zukunft. Das Einüben einer neuen Alltags-Struktur, bewußtes Hinhören in den eigenen Körper, reflektieren des eigenen bisherigen Lebens und neue Bausteine im Leben zulassen, das sind zentrale Arbeitsfelder an jedem neuen Tag. 

 

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Hier ein Einblick in die Konzeption von Haus Chancen-Nest (Text in der Gegenwart geschrieben):

Bildung ist ein Schlagwort unserer Zeit und eine Überlebensstrategie unserer Kinder.
Daher müssen wir allen Kindern Bildung anbieten. Hierzu fördern wir die Lernfähigkeit durch interessante, gezielte, abwechselungsreiche Stunden nach der Schule.
Intensive Elternarbeit soll die Bildungsfähigkeit der Kinder unterstützen.
Bildung ist unabhängig von einer Suchterkrankung oder einer psychischen Erkrankung in der Familie. Bildung ist aber wichtig und überlebensnotwendig im schnellen Wandel unserer Gesellschaft.
Schenken wir unseren Kindern Möglichkeiten, Ziele, Träume und Wegstrecken zu realisieren.
 
 
Ein kurzer Überblick über die Konzeption des Hauses soll weitere Fragen beantworten und die Arbeit im Haus darstellen.
 
Da hier immer wieder von "Sucht" die Rede ist, möchte ich dazu eine Definition geben:
 
Information zum Suchtbegriff
Wenn hier von Sucht und Suchtmittelmissbrauch die Rede ist, dann handelt es sich immer um das Phänomen, dass der Klient nicht mehr aus eigener Kraft kontrolliert mit dem Suchtmittel umgehen kann. Es kann sich dabei um jegliche Art von Suchtmittel handeln (Alkohol, Drogen, Nikotin, Spielsucht, Esssucht, Medikamente, Computersucht etc.).
 
Eine Suchterkrankung ist immer eine Familienerkrankung. Wir gehen davon aus, dass der eigentliche Missbrauch des Suchtmittels nur die Spitze des Eisberges ist, der zum Vorschein kommt und dahinter sich eine große Familienproblematik verbirgt.
Bisher ist immer nur der an das Suchtmittel gekettete Klient behandelt worden und man hat nicht die ganze Familie im Blickfeld gehabt. Mit diesem Projekt soll erstmals der ganzen Familie eine Therapie zugedacht werden und hinterher ein gesundes Familienleben angestrebt werden.
 
Besonderheiten von Kindern aus suchtbelasteten Familien:
In einer Suchtfamilie dreht sich der ganze Tagesablauf sowie das emotionale Geschehen der Kinder um das Suchtmittel. Es steht im Mittelpunkt der Familie, oft aber auch versteckt, nicht von jedem zu erkennen. Der Suchtmittelabhängige ist gezwungen (vom Suchtmittel), seinen Tagesablauf so einzurichten, dass er nicht in einen Entzugszustand gelangt. Das bedeutet für das Kind, dass es keinen verlässlich gefühlsstabilen Vater / Mutter hat, sondern es je nach Tagesstimmung unterschiedliche Erwachsene erlebt. In gewissem Rahmen scheint dies "normal" zu sein, bei Suchtmittelabhängigen können die Gefühlsspitzen aber extrem nach oben oder unten schwanken. Da die Eltern der Spiegel für die Kinder sind, erlebt es beide Extreme (Abgelehnt werden, Angenommen sein) an seinem eigenen Körper und damit ist eine gefühlsmäßige Verlässlichkeit nicht gegeben. Oft muss das Kind früh Verantwortung übernehmen, den Vater / die Mutter ersetzen und ist damit aus der Kindheitsrolle herauskatapultiert worden. Diese Defizite machen sich im späteren Leben und im Zusammenleben mit seiner Umgebung bemerkbar.
Auch Gewaltszenarien kommen häufig in Suchtfamilien vor.
 
Auch Kinder aus Familien mit psychischer Erkrankung haben ihre eigene Lebensgeschichte und ihre ganz persönlich Problematik. Auf die Bedürfnisse dieser Kinder wird speziell eingegangen. Ziel soll es sein, diesen Familien Sicherheiten zu geben im Umgang mit ihren Kindern in Bezug zu ihrer Krankheit. Es ist möglich, die Kinder im Haus wihnen zu lassen, sollte ein Klinikaufenthalt nötig sein. Auch ein Wohnen im Haus nach dem Klinikaufenthalt ist denkbar.
 
Kinder mit eigener Suchterkrankung müssen sich selber fühlen lernen und reguliert bzw. frei von dem Suchtmittel leben lernen. Dazu gehört eine Umstrukturierung ihres Tagesablaufes und ein genaues Hinschauen in die Ursprungsfamilie. Intensive Elternarbeit unterstützt diesen Prozess.
 
 
 
Arbeitsweise im Haus Chancen-Nest:
 
Motivationsphase
Die Motivationsphase findet außerhalb des Hauses Chancen-Nest statt. In dieser Phase wird der Familie das Konzept der Therapie erklärt. Die Familie wendet sich an das für sie zuständige Jugendamt. Dort wird sie aufgeklärt, dass sie ein Wunsch und Wahlrecht hat (SGB VIII, §5). Das Jugendamt bietet den Eltern verschiedene Möglichkeiten der Hilfe an. Danach können die Eltern ihr Wunsch- und Wahlrecht in Anspruch nehmen. Die Eltern schliessen einen Vertrag mit dem Jugendamt ab über die Jugendhilfemaßnahme. Das Jugendamt setzt sich gegebenenfalls mit Haus Chancen-Nest in Verbindung und bespricht die weitere Vorgehensweise.
 

Kern-Arbeit im Haus Chancen-Nest

Bei stationärer Unterbringung des Kindes während der Therapie der Eltern wird folgende Kernstruktur im Haus angeboten. Alle anderen Angebote sind daran angelehnt:

1.    Erholungsphase
In der Erholungsphase sollen Kinder und Eltern sich an die neue Situation gewöhnen, zu sich finden und erste Hilfen annehmen. Das Kind erlernt in dieser Phase die Regeln im Haus. Durch den veränderten Tagesablauf wird es mit vielem Neuem konfrontiert, therapeutische Maßnahmen laufen an. Das eingefahrene System des „Familienspiels“ wird unterbrochen.
 
2.    Geborgenheit und Sicherheit
Das Kind erfährt im Haus Chancen-Nest die Geborgenheit und Sicherheit, die zu einem gesunden Leben notwendig ist. Es darf Wünsche und Gefühle zeigen und wird ernst genommen. Auf der Gefühlsebene wird das Kind wahrgenommen und es erfährt eine Rückmeldung. Diese Rückmeldung erzeugt in ihm einen neue Wahrnehmung seiner eigenen Person, eine Beständigkeit und Verlässlichkeit baut sich auf. Das Kind erlebt, dass es genauso wertvoll ist, wie jeder andere Bewohner des Hauses. Es wird in Achtsamkeit miteinander umgegangen.
 
3.    Regeln
Das Kind erlernt Regeln im Umgang miteinander. Dieses Regelwerk ist zum Teil vorgegeben, zum Teil wird es mit der Gruppe aus der Tagessituation und den gegebenen Umständen heraus geschaffen und besprochen. Dazu sind tägliche Gruppenbesprechungen nötig. Eine Hinterfragung des Regelsystems ist jederzeit möglich und wird demokratisch gehandhabt.
 
4.    Demokratische Lebensweise
Jeder im Haus hat die gleiche Wertigkeit. Das Kind erlebt, dass es ein einmaliges und geachtetes Geschöpf Gottes ist. Wir gehen in Liebe und Achtung miteinander um. Tägliche Hausbesprechungen ermöglichen das bewusste Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse und der Bedürfnisse der anderen. Dadurch werden das Selbstwertgefühl und die Selbstachtung gestärkt.
 
5.    Therapeutische Hilfe
In Haus Chancen-Nest arbeiten wir mit Methoden und Praktiken des Situationsansatzes, der Gesprächsführung nach Ruth C. Cohn, dem reflektierten und werte-achtenden Einzel- und Gruppengesprächs, der Traumatherapie nach Reddemann, der Arbeit mit dem inneren Kind, der Denk-, Handlungs- und Traumabearbeitung nach Dr. Bettina Bonus, der Motopädagogik nach Kiphard, der Entspannungstherapie nach Jacobson, verschiedener Arten der Erlebnispädagogik, der Theaterpädagogik, der Musikpädagogik und der Rhythmik. Ganz individuell werden dem Kind durch externe Therapeuten Spieltherapie, Maltherapie, Logopädie, Traumatherapie  angeboten, diese Angebote werden  reflektiert, damit das Kind die bestmögliche Förderung erhält.
 
6.    Körpergefühl / Sport / Ernährung
Das Kind hat die Chance, seinen Körper bewusst wahrzunehmen und darf ihn kennenlernen. Es wird sehr viel Wert auf die Körperwahrnehmung gelegt. Im Tagesablauf wird bewußt mit diversen Übungen diese Wahrnehmung gesteuert. Kinder-Qui-Gong, Entspannungstechniken sowie gezielte Bewegungen in der Gruppe sind Programm im Haus.
 
In spielerischer Weise wird Freude an der Bewegung geweckt und in der freien Natur werden eigene Erfahrungen gemacht. Täglich werden 3 Stunden in der Natur verbracht. Die Regelmäßigkeit dieser Veranstaltung während des Tagesablaufes hat den Sinn, das Kind zu einer Beständigkeit zu führen. Der Wald / die Natur ist beständig, dennoch erlebt das Kind eine Erlebnisspannung, denn sie ist ebenfalls jeden Tag neu. Dies widerspricht sich nicht, sind doch viele Aspekte einer Naturerfahrung zu beachten. Wer mehr zu diesem Thema wissen möchte, der gehe auf die Internetseite von Dr. Rainer Brämer: www.natursoziologie.de. Auch gibt es die Möglichkeit, folgendes Hörbild anzuhören, welches im Mai 2010 im Bayrischen Rundfunk (Bayern 2) erschienen ist:
 
 
Bewusste gesunde Ernährung soll dem Kind verhelfen, die Lebensmittel in ihrer Ursprünglichkeit wieder wahrzunehmen. Es wird nach Methoden gekocht, die dem Körper gut tun. Blutzuckerbewusste Ernährung sowie Ernährungslinien nach Max Otto Brucker und Peter J. D'Adamo (Blutgruppendiät) sind dabei unsere individuellen Ausrichtungen. 
 
7.    Elternarbeit
Nach der Erholungsphase von 6-8 Wochen finden regelmäßige Besuchskontakte statt, bei denen die Eltern 1-4 Tage (je nach Anfahrtsweg und Lebenssituation) die Kinder besuchen. Die dabei stattfindenen Elterngespräche sind zentraler Bestandteil der Therapie und tragen dazu bei, nach der Therapie in der Familie ein gesundes Leben führen zu können. Offenheit und Ehrlichkeit sind Voraussetzung für einen gesundenden Umgang miteinander. Die Eltern lernen die Regeln im Haus kennen. Eltern und Kind gehen wieder aufeinander zu und üben ein neues Verhalten ein. Dabei kommen alle Familienangehörigen nach der Therapie in eine veränderte Umgebung zurück, in der ein anderer Umgang gelebt wird. Das ist zentraler Bestandteil der rückfallpräventiven Arbeit.
 
8.    Eigenbewusstes Leben
Am Ende der Zeit im Haus Chancen-Nest steht ein eigenbewusstes Leben. Das Kind hat gelernt, mit sich und auch mit dem anderen (den Eltern, anderen Personen) bewusst umzugehen. Es hat Selbstachtung und Achtung der anderen Person in seinen Bedürfnissen und Wünschen erlernt. Das Kind kann für sich selbst entscheiden und sieht seine Grenzen. An diesem Punkt hat es gelernt, nachzufragen und das Wissen eines Erwachsenen in Anspruch zu nehmen.  
Eltern und Kind haben eine neue Form des Umgangs erlernt. Dadurch ist ein suchtmittelfreies Leben im eigenen Erleben der Gefühle möglich.
 
Nachsorge
Die Nachsorge in der Heimatstadt soll eine nachhaltige Hilfe sein und Krisenzeiten durchstehen helfen. Der Erwachsene sucht sich eine Gruppe und einen Therapeuten (Familientherapeuten). Das Kind benötigt einen erwachsenen Ansprechpartner ausserhalb der Familie, um in Notsituationen schnell Hilfe zu erreichen. Eine Suchterkrankung darf nicht mehr verheimlicht werden, sondern alle in der Familie haben gelernt, offen damit umzugehen.

Sie können unter folgender Adresse eine Video vom Haus sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=xLemv7ghgck

 
 
 

 

 

 06.03.2010: Haus Chancen-Nest offiziell eröffnet

 

 

 

Am 6. März 2010 fand die Eröffnungsfeier von Haus Chancen-Nest statt. Bei starkem Schneetreiben schafften es ca. 80 Gäste das Haus zu besuchen. Die Segnung des Hauses nahmen Pfarrer Frühwald (ev.) und Bruder Bruno (kath.) vor, wobei in der Ansprache Pfr. Frühwald auf wunderbare Weise die Historie des Hauses mit der neuen Zweckbestimmung verbunden hat. Der Jude Andor Àkos hat das Haus auf besondere Weise geplant und erbaut. War er doch zur Zeit des NS Regimes ein Opfer der Diktatur Hitlers geworden - litt die damalige jüdische Gesellschaft an Ausgrenzung und Verfolgung - und heute sollen Kinder, die mit ihren Eltern ausgegrenzt leben, ein neues Leben beginnen. Menschlichkeit, Wertschätzung und Achtung sollen gespürt und erlernt werden und damit das Tabu, das Wegschauen, in unserer Gesellschaft gebrochen werden.  

Herr Berthold Kuhn, Vorstandsvorsitzender der CJD-Kinder und Jugendstiftung, überreichte Ulrike v. Le Suire einen Scheck mit 5.000,- € an das Haus Chancen-Nest, gespendet von der Stiftung Schopf Nr.6.

An dieser Stelle ein herzliches DANKESCHÖN an die Schopf Stiftung! Das Geld wird dringend für die Anschubfinanzierung benötigt und Ulrike v. Le Suire hat sich sichtlich gefreut über diese großzügige Gabe.

Viele Gespräche und Informationen zum Haus wurden weitergegeben, damit bald die ersten Kinder kommen können.

Es war eine gelungene Feier und Ulrike v. Le Suire sagt allen Gästen, den beiden Pfarrer den CJD- Mitarbeitern, sowie den Mitarbeiterinnen des Hauses HERZLICHEN DANK für das Kommen, alle Mithilfe und für das wunderbare Gelingen des Festes. 

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9.12.2010:

   Christa Meves                 

 

                  Schirmherrin für

         Haus

            Chancen-Nest

Durch einen Artikel von 1990, den ich beim Durchsuchen meiner Unterlagen gefunden habe, ist mir klar geworden, dass Christa Meves schon seit vielen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, die gleichen Werte und Vorstellungen bzgl. Kindererziehung und dem, was die Gesellschaft braucht, vertritt. So schrieb ich ihr, machte sie auf das Projekt aufmerksam und fragte sie, ob sie Schirmherrin werden wolle. Am 9.12.2010 schicke sie mir eine Mail mit der Zusage, dass sie sehr gerne diese Aufgabe übernimmt. Ein großer Tag für Haus Chancen-Nest! Eine Person der Öffentlichkeit braucht dieses Haus, damit die Ziele und Hilfen bei der Gesellschaft und den Kindern ankommen. Danke, Frau Meves, für diesen mutigen Schritt, ich hoffe auf eine gute, erfolgreiche und zielführende Zusammenarbeit unter Gottes Führung.

 Mehr Informationen dazu unter:

www.vfa-ev.de

www.christa-meves.de

www.eccm.de

 

1.7.2011:
Haus Chancen-Nest eingefroren

Ich gebe zum 1.7.2011 Haus Chancen-Nest in andere Hände. Dies ist eine Entscheidung, die ich aufgrund folgender Meldungen treffen musste. Lesen Sie folgende Tagebucheinträge:

Montag, der 22.3.2011:

Heute Morgen erfuhr ich, dass ich leider Haus Chancen-Nest nicht so nutzen kann wie vorgesehen, hier eine Auszug aus einer Mail von einem Trägerverein, der mir abgesagt hat:
Auch wenn unsererseits der Bedarf für die in Ihrem Konzept beschriebene
Zielgruppe durchaus gesehen wird und Ihr Konzept in sich stimmig ist,
halten wir derzeit eine erfolgreiche Etablierung des Angebotes nicht für
gegeben. Diese Einschätzung haben wir insbesondere auch nach weiteren
Gesprächen mit Jugendamtsleitern der Region gewonnen, zudem in Kempten
aktuell eine Heilpädagogische Ambulanz für Kinder von psychisch- und
suchtkranken Eltern eröffnet hat.

Der letzte Satz, dass in Kempten eine ambulante Einrichtung für Kinder von psychisch und suchterkrankten Eltern aufgemacht hat, stimmt so nicht. Diese Einrichtung besteht seit Neustem in neuen Räumen und ist aus drei schon bestehenden Einrichtungen zusammengelegt worden. Ich habe mit dem Leiter der Einrichtung Kontakt, wir verstehen uns nicht als Konkurenz, sondern als Ergänzung.

Der eigentliche Grund, warum die Jugendämter mein Haus nicht belegen, ist, dass sie kein Geld haben für diese Kinder (Kinder von Suchtkranken im Alter von 6-11 Jahren), da diese Kinder noch keine "dicke" Akte haben und noch nicht aus dem System gefallen sind und die Kommunen kein Geld haben.


Ich persönlich werde zum 1.7.2011 aus der finanziellen Verantwortung aussteigen. Das heißt:
Ich suche einen Nachmieter, am liebsten einen Träger der Kinder- und Jugendhilfe, der das Haus mit seiner Funktion nutzen kann.
 
Gestern wurden mir diese zwei Kinder angeboten:
ein 12-jähriger und ein 13-jähriger Junge (keine Vita vorhanden) bedürfen der Unterbringung.
Hier eine Mail:
Ich hätte eine Aufnahmeanfrage für einen 12-jährigen Jungen, der seit
10 Jahren mit seinen beiden anderen Brüdern in einem größeren Heim weilt.
Aktuell befindet er sich in der Jugendpsychiatrie in ............. und
wird demnächst von dort entlassen werden. Ein Arztbericht ist mir für
Anfang dieser Woche zugesichert worden. Dieser liegt jedoch noch nicht vor.

Der Junge zündelt immer wieder. Zudem entwendet er sowohl Gegenstände
und dreistellige Geldbeträge. Schließlich hat er jüngst sowohl mit einem
gleichaltrigen Jungen als auch mit einem 12-jährigen Mädchen sexuelle
Kontakt aufgenommen.

Die Fachkollegen der Jugendpsychiatrie erachten eine Kleinsteinrichtung
für indiziert.
Hätten Sie in Bayern eine Einrichtung hierfür, die einen freien Platz
hätte?



Natürlich finde ich es sehr tragisch, wenn ich wieder einmal solch eine Vita lese. Es bestätigt sich meine Meinung, dass nur VOR der Pubertät effektive Hilfe sinnvoll ist.
Nichtsdestotrotz muss ich mit dieser Entscheidung leben.
 
Wie mache ich weiter?
Ich bin erlöst von der finanziellen Verantwortung von monatlich über 3000,- €. Nichtdestotrotz bin ich sehr dankbar für diese eineinhalb Jahre, in denen ich viel gelernt und viel gearbeitet habe.
Ich danke an dieser Stelle allen Freunden und Spendern, die mit mir gehofft haben und kostbares Geld und Güter in das Haus gesteckt haben. Wir alle haben nach unserem Gewissen gehandelt und können nun nichts dran ändern, wenn trotz guter, stimmiger Konzeption und Bedarf das Haus nicht in diesem Sinne genutzt wird.
Ich mache weiter mit Suchtpräventionsarbeit und Vorträgen über Sucht-Aufklärung in anderen Städten deutschlandweit. Irgendwann wird es eine Zeit geben, wo diese Konzeption vielleicht wieder gebraucht wird. Die Zeit wird es zeigen.
Es ist jetzt wichtig, dass wir nicht verzweifeln, schon unsere Wut zum Ausdruck bringen, aber immer daran denken, dass wir im Gehorsam Gott gegenüber gehandelt haben, so wie unser Herz es uns gesagt hat. Das wird seinen Lohn haben. Der Erfolg einer Sache ist dabei zweitrangig und noch nicht abzusehen, weil es evtl. noch viel Zeit benötigt und Gottes Gedanken nicht unsere sind.  
 
Ich sage DANKE für alle Gebete und alle Unterstützung. Bitte haltet mit mir weiter Kontakt, das brauche ich jetzt.
 
Dienstag, den 23.3.2011:
Heute Morgen erwachte ich mit neuer Energie. Gott machte mir klar, dass Haus Chancen-Nest eine Geschichte mit Gott ist und sie einen besonderen Symbolgehalt hat:
Bei den Menschen ist sehr oft die Frage: Wie kann Gott das zulassen? Da ist eine Not: Kinder von Suchtkranken werden übersehen, ihnen wird nicht geholfen. Da ist Gott. Er legt mir aufs Herz, etwas zu tun. In enger Verbindung mit ihm baue ich das Haus auf. Ich erlebe viele Wunder, vielen Menschen wird aufs Herz gelegt, ebenfalls zu helfen. Aus vielen Mosaiksteinchen entsteht etwas sehr Schönes - mit Eurer Hilfe! Das Haus, die Konzeption, die Idee wird in Fachkreisen anerkannt, es wird als stimmig erachtet. ABER: Andere Menschen, die Entscheidungsgewalt haben, machen nicht mit, lassen das Projekt untergehen (einfrieren). Jetzt die Frage: Ist das Gottes Wille oder Menschenwille? Gott hat es gut gemeint, aber wie so oft machen Menschen etwas anderes daraus, wenden sich gegen Gottes Gedanken. Eine moderne Geschichte mit Gott.
 
Tröstet Euch mit diesen Gedanken und fragt weiter, was Ihr in Eurer Umgebung tun könnt. Es wird seinen Lohn haben.
 
Ich bin mit anderen Trägern in Kontakt und hoffe auf Übernahme des Hauses, damit das Haus als Kinderhaus weiterleben kann.
 
Heute, am 7.4.2011, sieht die Sache folgendermaßen aus:
Von Krankenkassen habe ich Bescheid bekommen, dass sie die Idee des Hauses gut finden und mir Erfolg wünschen, aber selber aus rechtlichen Gründen das Haus nicht unterstützen können.
Die Bundesregierung kann ebenfalls wegen der Gesetzeslage keine Unterstützung bieten, obwohl der 13. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung solche Einrichtungen fordert, Haus Chancen-Nest auch Projekt des Monats Februar bei der Drogenbeauftragten war und ich vom Familienministerium wohlwollende Worte erhalten habe.
Das langt aber leider nicht. Kommunen und Jugendämter haben kein Geld für diese Arbeit, weil im Moment viele hochproblematische Jugendliche aus dem gesellschaftlichen System fallen und stationäre Hilfe benötigen.
Es ist also ein Sytsem-Fehler! Das wird meine Aufgabe sein, diesem System soweit auf die Sprünge zu helfen, dass Kinder von Suchtkranken mehr Hilfe zukommt.
Dabei werde ich die Zusammenarbeit von Jugendämtern, Eltern, Fachkliniken, Beratungsstellen, Suchthilfeverbänden und der Bundesregierung ins Visier nehmen. Das ist eine riesige Aufgabe. Aber es gilt immer noch: Ich bin Gottes Werkzeug und lasse mich von ihm führen. Sein Wille ist für mich entscheidend und ich werde sehen, in welche Richtung ER mir Energie schenkt.
 
Bis auf weiteres erst einmal bitte keine Spenden für Haus Chancen-Nest. Wenn Ihr spenden wollt, dann bitte in den Spendertopf der Stiftung Hoffnung für Kinder. Die jährlichen Zinsen kommen einem guten Zweck zugute, Kindern im CJD wird geholfen, die ebenfalls in schwerer Not sind. Ich entscheide mit, welchen Kindern diese Hilfe zugute kommt.
 

 

Die Historie von Haus Chancen-Nest endet hier, aber ...

       es geht weiter...

                 unter.....

www.projekt-chancen-nest.de

Haben wir Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft mit Gottes Hilfe!



 
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