Davis Cup

Zur Popularisierung des Tennissports an der Ostküste der Vereinigten Staaten stiftete Dwight Filley Davis am 9. Februar 1990 die „International Lawn Tennis Challenge Trophy“, nach dem Stifter kurz Davis Cup bzw. Davis Pokal genannt.

 

Davis hatte den 18 kg schweren und 1 000 Dollar teuren, reinen Silberpokal von der Bostoner Silberschmiede Shreve, Crump & Lowe entwerfen und anfertigen lassen und stellte ihn in Boston anlässlich eines Ländervergleichs zwischen den USA und Großbritannien am 4. August des Jahres 1900 vor. Davis coachte mit 21 Jahren und 82 Tagen das US-Team zum Sieg. Der Mannschaftswettbewerb, bei dessen Gewinn der Davis Cup als Trophäe winkt, wurde seitdem jährlich auf internationaler Ebene ausgetragen. Jede Begegnung besteht aus vier Einzelspielen und einem Doppel (maximal vier Spieler pro Team).

 

Der 1879 in St. Louis geborene Davis war Student an der Harvard University, der traditionsreichsten und bedeutendsten Uni der USA. Mit seinem Freund Halcombe Ward war er US-Tennismeister im Doppel. Die Idee einen Wanderpokal zu stiften, ist ihm nach einer Reise durch Kalifornien gekommen. Dort war Tennis ein weitaus populärerer Sport als an der Atlantikküste der USA.

 

Vorläufer des Tennisspiels, das zu den beliebtesten und am weitesten verbreiteten Ballspielen der Welt zählt, sind bereits aus der Antike bekannt. In seiner jetzigen Form wurde es um 1875 in Großbritannien entwickelt.

 

 

  • 1903 wurde der Davis Cup für die ganze Welt geöffnet. Bis zu diesem Jahr standen sich nur die USA und die Britischen Inseln gegenüber. Deutschland nahm erstmals 1913 teil.

  • 1923 war die Anzahl der teilnehmenden Nationen so groß, dass es erstmals zu einer Teilung in amerikanische und europäische Zonen gab.

  • Bis zum Jahre 1971 war der Davis Cup-Sieger immer für das Finale des darauffolgenden Jahres qualifiziert. Ab dem Jahr ´71 wurde in vier Zonen gespielt. Die Sieger der jeweiligen Zonen spielten dann Halbfinale und Finale aus.

  • Seit 1981 gibt es die Weltgruppe. Die acht Erstrunden-Verlierer kämpfen gegen die Gewinner der drei Zonen-Gruppen (Amerika, Asien-Ozeanien und Europa-Afrika) in Relegationsspielen  um den Verbleib in der Weltgruppe. Unter den drei genannten Zonen-Gruppen gibt es als Unterbau weitere Zonen-Gruppen, aus denen ebenfalls ab- bzw. aufgestiegen werden kann. Die Einführung der Weltgruppe sollte den führenden Tennis-Nationen als Erleichterung dienen, um ihre Spitzenspieler für den Davis Cup zu gewinnen. Seitdem hat Deutschland auch nur zweimal mit 0:5 verloren.

  • Im Davis Cup wird der Tiebreak erst seit 1989 gespielt. Seitdem wird nur noch der fünfte Satz ausgespielt, bis ein Spieler zwei Spiele Vorsprung hat.

  • Die meisten Davis Cup-Matches (162) spielte der Italiener Nicola Pietrangeli, Jahrgang ´33. Er war von 1954 bis 1971 aktiv. Seine Bilanz im Einzel 76:32 und im Doppel 42:12.

 

  • 1973 besiegten die USA Chile mit 4:0 im Finale der Amerika-Zone. Im Doppel ging das Match über fünf Sätze, wobei der zweite mit 39:37 (!) an Chile ging.

  • Die längste Davis-Cup-Begegnung zwischen zwei Teams dauerte 113 Tage. Es war das Match zwischen Australien und Neuseeland (3:1), das am 28.2.1976 in Brisbane begann und am 19.6. in London endete.

  • Jüngster teilnehmender Spieler ist Hadi Badri (Ver. Arab. Emirate). Er spielte 1995 bereits mit 14 Jahren und 42 Tagen für sein Land.

  • Die beiden ältesten Spieler beim Davis Cup, waren Torben Ulrich (Dänemark) mit 48 Jahren und 11 Monaten und Golin Gregory (Großbritannien), der sein letztes Mal im Alter von 48 Jahren und 285 Tagen gewann.

  • Jüngster Kapitän wurde mit 19 Jahren und neun Tagen Maurice McLoughlin für die USA.

  • Ältester Kapitän ist Perry Jones (USA). Er coachte sein Team mit 71 Jahren und 107 Tagen.

  • An den beiden längsten Matches in der Geschichte des Davis Cups war der Schwede Mats Wilander beteiligt. Vor Einführung des Tiebreaks verlor er 1982 mit 7:9, 2:6, 17:15, 6:3 und 6:8 nach 6:22 Stunden im Viertelfinale der Weltgruppe gegen John McEnroe (USA). Nach Einführung des Tiebreaks verlor er 1989 erneut ein solches Marathon Match. Nach 6:04 Stunden hieß mit 7:6, 6:7, 6:1, 4:6, 7:9 der Sieger Horst Skoff (Österreich).

  • Das längste Doppel dauerte 6:18 Stunden. Es war die Halbfinal-Begegnung am 21. September 2002 – Marat Safin/Yevgeny Kafelnikov (Russland) gegen David Nalbandian/Lucas Arnold (Argentinien). Die Argentinier gewannen mit 6:4, 6:4, 5:7, 3:6, 19:17. Allein der 3.Satz dauerte 3:08 Stunden.

  • Seit 1991 gibt es keine Auslosung vor den Begegnungen zweier Teams mehr. Die Nummer eins von Team A spielt zunächst gegen die Nummer zwei von Team B.

  • Im Jahr 2002 beteiligten sich 142 Nationen am Davis Cup (z. Vgl. 1989 – 79 Länder).

  • 2002 löste BNP Paribas, eine europäische Großbank, den bisherigen Titelsponsor NEC ab.

  • ARD und ZDF haben mit der ITF einen Vertrag über die Davis-Cup Übertragungen bis 2005 geschlossen.

  • Seit 1978 ging der Davis Cup nur einmal an das im Doppel nicht siegreiche Team. Diese Ausnahme war der Sieg der Russen im Jahr 2002.

  • Häufigster Sieger: „Big“ Bill Tilden (USA, gewann von 1920 bis 1926 siebenmal den Titel).

  • Die USA gewannen 1995 zum insgesamt 31. Mal (weitere 28 Endspielteilnahmen), Australien war „nur“ 27 mal erfolgreich.




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